Rezension

Theo, der kleine Philosoph

Teo - Lorenza Gentile

Teo
von Lorenza Gentile

Bewertet mit 5 Sternen

Theo ist erst acht Jahre alt, aber er versteht schon sehr gut, dass in seiner Familie etwas mächtig schief läuft. Aber wie das mit Erwachsenen so ist, nehmen sie ihn nicht für voll und auch seine große Schwester meint, dass er das alles noch gar nicht verstehen kann. Das sieht Theo allerdings anders und möchte seine Familie retten. Da er zu Weihnachten ein Buch von Napoleon geschenkt bekommen hat und dieser nach seinem Wissen alle Schlachten gewonnen hat, möchte er mit ihm reden, um herauszufinden, wie er die Schlacht um seine Familie gewinnen kann. Leider ist Napoleon schon tot und so muss Theo einen Weg finden, wie er mit ihm reden kann. So beginnt eine elftägige philosophische Reise.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Theo erzählt, was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Die Sicht eines achtjährigen liest man ja auch nicht allzu oft. Er philosophiert über das Leben und vor allem natürlich über die Familie. Ist seine Familie normal oder läuft etwas schief? Man weiß ganz zu Anfang schon, dass er keinen anderen Ausweg sieht, als zu sterben, damit er Napoleon fragen kann, wie er alle seine Schlachten gewonnen hat. So wurde eine Spannung aufgebaut, da man natürlich unbedingt wissen will, ob sich Theo tatsächlich umbringen wird. Man hofft und betet, dass er doch noch einen anderen Ausweg findet, oder dass die Eltern endlich sehen, wie es ihrem Sohn mit der Situation tatsächlich geht.

Bei diesem Buch hat mir der Schreibstil besonders gut gefallen. So gut, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Wie Theos Gedanken beschrieben werden ist wirklich toll und auch authentisch, man kann sich den kleinen Jungen richtig gut vorstellen, wie er um seine Familie kämpft und diese eigentlich keine Notiz von ihm nimmt. Auch die Auflösung am Schluss fand ich rührend und ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und deshalb bekommt es auch 5 volle Sterne von mir.