Rezension

Tiefsinniger Jugendroman

Lass uns fliegen - Katrin Bongard

Lass uns fliegen
von Katrin Bongard

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht es?

Vincent und Paulina kommen aus vollkommen unterschiedlichen Welten. Die fleißige Schülerin hat nichts mit Vincent, dem Kiffer, zu tun. Doch dann lernen sich die beiden in der Schreibwerkstatt besser kennen. Dort ist Raum für ihre Gedanken, Ängste und Wünsche. Trotzdem dauert es eine Weile, bis sich Vincent und Paulina für den Kurs öffnen können - und sich schließlich ineinander verlieben ...

Meine Meinung

Das Buch überzeugt durch einen flüssigen Schreibstil, interessanten und vielschichtigen Charakteren und eine interessante Handlung, die auch einige mehr oder weniger überraschende Wendungen für den Leser bereithält. Es unterscheidet sich von anderen Jugend- bzw. Liebesromanen vor allem darin, dass auch mal ernstere Themen im Mittelpunkt stehen, die realistisch wiedergegeben und nicht schon auf wenigen Seiten abgehandelt werden, sondern sich durch das ganze Buch ziehen.

Besonders gefallen haben mir die Charaktere, auch wenn man an sich nur wenige näher kennenlernt. Diese sind jedoch gut ausgearbeitet, haben alle ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Probleme. Vor allem Paulina fand ich als weibliche Protagonistin sehr angenehm, da sie trotz der Umstände ein sehr starker Charakter ist. Außerdem hat mir Hendrik sehr gut gefallen, der dem Buch hin und wieder ein wenig das Bedrückende genommen und den Leser zumindest mal zum Schmunzeln gebracht hat.

Die Tatsache, dass man die Handlung sowohl aus Paulinas als auch aus Vincents Sicht lesen konnte, hat das Buch meiner Meinung nach noch besser gemacht. Man lernt die beiden eigentlich in dem Tempo kennen, in dem sie auch einander kennenlernen und das geht weder zu schnell noch zu langsam, sondern genau richtig, um realistisch zu wirken. Dass sich die beiden ineinander verlieben, ist hier auch mal wirklich nachvollziehbar und passiert nicht gleich auf den ersten Seiten.

Die Handlung würde ich zwar nicht unbedingt als "spannend", aber dennoch als fesselnd und sehr unterhaltsam bezeichnen. Anfangs werden die Probleme der Protagonisten auch nur angedeutet und der Leser ist gezwungen, sie sich erstmal selbst zu erschließen, bevor sie schließlich aufgelöst werden.

Fazit

Insgesamt kann ich das Buch wirklich sehr empfehlen. Ich hatte viel Spaß und habe es in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es nicht zur Seite legen konnte. Auch, wenn das Ende natürlich mehr oder weniger vorhersehbar war. Ich muss jedoch sagen, dass das Buch im Vergleich zu den anderen Büchern der Autorin, die ich gelesen habe ("Loving" und "Loving more"), meiner Meinung nach etwas schwächer war. Die Autorin werde ich aber auf jeden Fall weiter im Auge behalten.