Rezension

Tröstliche Bücherliebe

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki -

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
von Satoshi Yagisawa

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

Die 25-jährige Takako leidet unter gebrochenem Herzen. In dieses Krise zieht sie sich zurück und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet bei ihm zu wohnen und in der Buchhandlung auszuhelfen, nimmt Takako das Angebot wiederstrebend an, weil sie die Miete für ihre Wohnung schon bald nicht mehr bezahlen kann. Ich fand besonders schön, wie sich die Beziehung zwischen Onkel und Nichte entwickelt. Zuerst fürchtet sich Takako vor der Direktheit ihres Onkels, der bereits in dritter Generation das Antiquariat führt. Doch schließlich ist es die Buchhandlung und ihr Onkel, die wesentlich zu ihrer Heilung beitragen. Denn auch ihr Onkel weiß, was es bedeutet, verlassen zu werden. Kakaos Tante Momoko ist vor fünf Jahren einfach fortgegangen. 

Satoshi Yagisawa erzählt Takakos Geschichte in klaren Worten, was mir sehr gefallen hat. Diese ruhige und fokussierte Erzählweise in der japanischen Literatur, empfinde ich als angenehme Abwechslung. Es geht darum, Innezuhalten, Wahrzunehmen und der Roman macht an einigen Stellen nachdenklich, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Es geht um Neuanfänge, die heilsame Kraft des Lesens und die wunderbare Atmosphäre einer Buchhandlung, Liebe, familiäre Beziehungen und Hoffnung. Viele ermutigende Themen und eine wärmende Geschichte über das Leben.