Rezension

Wunderbar gegen Leseflauten

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki -

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
von Satoshi Yagisawa

Das Leben von Takako steht plötzlich Kopf, als ihr Freund und Arbeitskollege verkündet, dass er demnächst heiraten wird und ihre Beziehung sich dabei als Affäre entpuppt.

Tief verletzt, verkriecht sich Takako anschließend nur noch in ihr Bett und sieht sich letztlich sogar gezwungen, ihren Job zu kündigen. Dastehend, ohne Zukunftsperspektive, wird sie von ihrer Mutter überredet, Onkel Saruto in dessen Antiquariat im legendären Bücherviertel Jimbōchō unter die Arme zu greifen. Sie bezieht zunächst das Apartment über der Buchhandlung, das neben ihr, vor allem eine große Auswahl literarischer Schätze beherbergt. 

Takako die anfangs gar kein Interesse an Büchern hat, kann sich der Magie der Bücher auf Dauer nicht entziehen und entdeckt ihre Leseleidenschaft. Auch über die Stammkunden ihres Onkels knüpft sie neue Kontakte und findet wieder zurück in den Alltag.

 

In dem Buch geht es nicht nur um Enttäuschungen im Leben, Hoffnung und Freundschaften, die mithilfe von Büchern geknüpft werden. Es wird zu dem ein dezenter Blick, auf die so typische Zurückhaltung und Höflichkeitskultur der japanischen Gesellschaft geworfen, die es den Protagonisten erschweren, offen mit ihren Gefühlen umzugehen. Vor allem Dank Onkel Saruto und Tante Momoko kommen Humor und Tiefgang nicht zu kurz.

Die Geschichte hat mich von Beginn an begeistert und schneller als mir lieb war, bin ich durch die Seiten geflogen, was sicher auch an dem leichten und bildhaften Schreibstil lag.

Ein wunderbares, herzerwärmendes Highlight der japanischen Literatur und bestimmt die perfekte Lektüre, um eine Leseflaute zu überwinden.

LESEEMPFEHLUNG!