Rezension

Zauberhaft und kurz

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki -

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
von Satoshi Yagisawa

Bewertet mit 4 Sternen

"Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" von Satoshi Yagisawa ist eine sehr ruhige Erzählung mit einer ganz besonderen Atmosphäre.
Takako gerät von einem Tag auf den anderen ihr Leben aus den Fugen. Ihr Freund eröffnet ihr zu heiraten, eine andere und da sie in der selben Firma arbeiten, kann sie da auch nicht hingehen. Ein lange nicht mehr gesehener Onkel bietet ihr an, bei ihm Unterschlupf zu finden und auch Arbeit.
Und so findet sie sich in einem kleinen Antiquariat in Jimbōchō, dem Bücherviertel Tokios wieder.
Mit den Büchern verbindet sie nichts, sie liest nicht, sie will sich nur verkriechen und schlafen. Ganz langsam knüpft sie wieder ans Leben an, spricht mit Kunden, mag ihren Onkel wieder und vor allen Dingen, sie entdeckt die Bücher.
Mit ihrem steigenden Interesse an den Büchern und Geschichten, findet sie sich auch selber wider. Das alles wird hier ganz zart und behutsam erzählt.
Mir gefällt sehr gut, hier die japanische Kultur wieder ein Stück weit näher kennen lernen zu dürfen, auf eine sehr schöne Art und Weise. Die Charaktere, mit denen wir hier zu tun bekommen, werden trotz der Kürze gut gezeichnet und prägen sich ein.
Für mich hätte dieser Roman gerne ein paar Seiten mehr haben dürfen und damit noch einige der angerissenen Themen vertiefen.