Rezension

Trudi Canavan bringt eine neue Trilogie - Die Magie der tausend Welten: Die Begabte

Die Magie der tausend Welten - Die Begabte - Trudi Canavan

Die Magie der tausend Welten - Die Begabte
von Trudi Canavan

Bewertet mit 4 Sternen

"Die Gilde der schwarzen Magier" von Trudi Canavan habe ich damals verschlungen. In nur wenigen Tagen sind tausende Seiten durch meine Hände gewandert. Die "Sonea" Trilogie steht noch im Regal aber jetzt kommt mit "Die Magie der tausend Welten" bereits die nächste Fantasy Trilogie aus ihrer Feder. Da habe ich gleich mal zugeschlagen und meine Nase hinein gesteckt.
-----
Tyen ist Student an der Akademie und gemeinsam mit seiner Gruppe auf einer Archäologie Reise. Normalerweise bleibt er bei solchen Reisen zumeist ohne großen Fund übrig, da er mit System und nicht nach Gefühl nach Schätzen sucht. Doch diesmal ist es er, der den scheinbar größten Fund macht: ein Buch, in welchem das Bewusstsein einer Frau gefangen ist. Viele Jahre war sie darin verborgen und beeinhaltet Wissen und Beweise über lang Vergessene Belege der Magie.
Doch Tyen will sie nicht der Akademie übergeben und behält sie fürs Erste unter Verschluss.

Rielle hingegen besucht anderen Orts die vorgegebenen Stunden nur um einen möglichen Ehemann zu finden. Doch dies schein schwerer als erwartet als Tochter einer Färber Familie. Auf ihrem Weg nach Hause wird sie von einem Unbekannten angefallen doch kann zum Glück gerettet werden. Durch diesen Zufall trifft sie auf Izare - endlich ein Mann mit dem sie sich ihr Leben vorstellen kann. Doch kann sie ihr Geheimnis lange genug verbergen? Denn sie kann Schwärze sehen und damit auch Magie wirken...
-----
Trudi Canavan zählt durchaus zu meinen Lieblingsautoren wenn es um Fantasy geht, auch weil man schon im Vorhinein sagen kann, dass es zumeist Trilogien werden. Da weiß man zumindest, dass noch etwas zum Lesen nachkommt.

"Die Gilde der schwarzen Magier" hat mich damals wirklich so vom Sessel geworfen, ich konnte es nie erwarten bis endlich der Folgeband erscheint. "Die Magie der tausend Welten" steht dem leider ein wenig nach. Aufgebaut auf zwei Handlunsstränge bietet die Geschichte einen wirklich tollen Einblick in diese neue Welt. Vor allem auch aus der Perspektive eines Mannes und einer Frau. Das kann ja durchaus schon mal zu ganz anderen Grundlagen führen. Doch leider sind die Geschichten was ihren Spannungsgrad angeht sehr unterschiedlich.

Wenn man gerade Tyen begleiten darf, dann kann man sich auf ein Abenteuer freuen. Mit Magie, Luftfahrt, Flucht und Verfolgung. Außerdem natürlich auch auf "das" Buch - welches wirklich eine interessante und wundervolle Ebene in die Geschichte bringt.
Ist man jedoch gerade auf den Fersen von Rielle, so erwartet einen hauptsächlich eine Liebesgeschichte rund um Ehe, Verheiratung, Stände und Verbergungen. Nicht unbedingt ganz das, was meinem Geschmack bei Fantasy entspricht.
Ich wollte der Geschichte von Tyen immer folgen und weiterkommen, fühlte mich dann aber teilweise wirklich abgelenkt durch Rielle. Zum Glück sind die Teile sehr großflächig auseinander gehalten. So darf man jedem Charakter mindestens einige Kapitel lang folgen.

Was mich zusätzlich verwundert hat - Achtung kleiner Spoiler - dass die beiden Geschichten in diesem Band keinene Zusammenschluss finden. Das Ende deutet zwar schon darauf hin und bringt auch eine interessante Information zwsichen den Zeilen mit die man das ganze Buch über nicht merkt - allerdings wäre es schon toll gewesen die beiden gemeinsam erleben zu dürfen. Denn gerade wenn zwei Charaktere so sehr im Mittelpunkt stehen ist doch zu erwarten, dass es eine Zusammenkunft geben wird. Darauf darf man sich dann scheinbar im zweiten Band freuen.

Mit dem beinahe 700 Seiten Wälzer hat Trudi Canavan wieder einen guten Anfang für ihre Trilogien geschaffen, allerdings auch noch mit einigem an Luft nach oben. Da kann schon noch eine Schippe Fantasy mehr nachgelegt werden.

Was mich allerdings wirklich mittlerweile ein wenig stört, ist die Covergestaltung die bei Canavan Büchern scheinbar einfach immer angewandt wird. Man nehme eine Frau in Magierkutte - Tada! Die Bücher gleichen sich rein optisch so sehr mit den beiden Serien rund um Sonea, dass man beinahe glauben könnte, dass ein Zusammenhang besteht. Ein klein wenig Abwechslung und Eigenständigkeit hätte ich mir schon gewünscht. So ähneln sich die Bücher für meinen Geschmack zu sehr (abgesehen davon, dass man diesmal scheinbar auf einen schwarzen Hintergrund statt weiß setzt).