Rezension

Übertrieben und dadurch unglaubwürdig

Geständnisse - Kanae Minato

Geständnisse
von Kanae Minato

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt
Die vierjährige Tochter der Lehrerin Yuko Moriguchi ertrinkt im Schulschwimmbad, Moriguchi kündigt daraufhin ihre Stellung. Am letzten Schultag vor den Ferien eröffnet sie Ihrer Klasse die schockierende Wahrheit: Ihre Tochter Manami ist nicht durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen, sie wurde von zwei Schülern der Klasse ermordet. Mit diesem Wissen wird sie nicht zur Polizei gehen. Eine angemessene Bestrafung zweier 13-jähriger ist durch das Rechtssystem ohnehin nicht zu erwarten. Yuko Moriguchi nimmt eigenhändig Rache und setzt damit einen Schrecken ohne Ende in Gang...

Autorin (Verlagsseite)

Kanae Minato, geboren 1973 in Japan, begann ihre Karriere als Schriftstellerin mit dem Bestseller "Geständnisse", der erfolgreich verfilmt wurde. Ihre Romane und Kurzgeschichten wurden vielfach ausgezeichnet.

Meine Meinung

Ja, teurer Freund, du hast sehr recht:

Die Welt ist ganz erbärmlich schlecht,
ein jeder Mensch ein Bösewicht.
(Paul Baehr, gekürzt)

 

Der Enthüllung der Ereignisse durch die Lehrerin Yuko Moriguchi folgen weitere Ich-Erzähler, die sowohl aus der Zeit danach berichten als auch Ursachen und Motive für den Mord an Manami aufdecken. Die Klassensprecherin, die beiden beschuldigten Jungen sowie Mutter und Bruder eines der Täter kommen dabei zu Wort. Gewaltbereite Menschen und gestörte Familienbeziehungen gibt es überall, das Ausmaß an Grausamkeiten erschreckt immer wieder. Davon kann man hier eine Menge lesen. Der Stil ist typisch japanisch, distanzierte Höflichkeit zieht sich durch jede noch so grausame Zeile. Die Autorin will aufzeigen, dass jeder Mensch voller Abgründe ist. So lässt sie jede ihrer Figuren aus tiefstem Herzen hassen, Bei einigen folgen Tyrannei und Mord. Die Perspektiven der Lehrerin und der Klassensprecherin fesselten mich sehr. Danach gibt es genauso viele Logiklöcher wie unnötige Abartigkeiten. Den Rest des Buches empfand ich als überflüssig, da sehr unglaubwürdig.
Will man uns damit den Spiegel vorhalten? Bei mir machte sich eher Langeweile als Entsetzen breit. Ein jeder Mensch ein Bösewicht. So weit, so gut. Und weiter? Den Worten Baehrs kann ich also nur frei hinzufügen:

In diesem Fall reicht mir das nicht!

Fazit

Ein böses Buch, das Potenzial ist nicht mal ansatzweise ausgeschöpft . Oder ich habe die Intention der Autorin nicht begriffen.