Rezension

Witzig und Spicy

Poleposition für die Liebe (Chick-Lit, Liebesroman) - Bettina Kiraly

Poleposition für die Liebe (Chick-Lit, Liebesroman)
von Bettina Kiraly

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Gärtnerin Ava erhält einen neuen Auftrag – ausgerechnet den Garten des Rennfahrers Frederick Aigner soll sie auf Vordermann bringen. Doch ihre erste Begegnung mit ihm könnte schlechter nicht laufen: erst hält er sie für eine Einbrecherin, dann für ein kleines Mädchen. Denn obwohl Ava 25 ist, wirkt sie deutlich jünger. Doch dann kommen sich die beiden näher, entwickeln eine Freundschaft. Kann Frederick seine Abneigung gegen Beziehungen überwinden und Ava an sich heranlassen?

„Racing Love – Poleposition für die Liebe“ ist der Auftakt der Racing-Love-Reihe von Bettina Kiraly aus dem dP-Verlag.

Der Stil lässt sich locker und flüssig lesen. Allerdings verzichtet die Autorin weitestgehend auf Umgebungsbeschreibungen, bzw. begrenzt diese auf das allernötigste. Geschrieben ist das Buch im personellen Erzähler, wobei zwischen Avas und Fredericks Perspektive gewechselt ist.

Die Handlung selbst ist die typische Geschichte vom grauen Mäuschen, das sich in den unnahbaren Traumprinzen verliebt. Dadurch sind viele Konflikte vorhersehbar, da sie nicht neu-interpretiert werden. Dafür punktet die Geschichte mit einer großartigen Mischung aus Humor – denn immerhin kann Ava schlagfertig sein – und gut geschriebenen Spicy-Szenen. Für mich definitiv das Highlight an diesem Buch. Und die Liebesgeschichte ist – wenn man auf dieses Trope steht – einfach zauberhaft.

Im Gegensatz zu manch anderer Sport-Romance, bekommt der Sport hier tatsächlich seinen Raum und wird an vielen Stellen als liebevolles Detail eingebracht. Zu viel sollte man davon allerdings auch nicht erwarten, weil nicht alles unbedingt Sinn gibt, wenn man sich viel mit der Formel 1 auseinandergesetzt hat.

Ava ist als Protagonist durch und durch sympathisch. Sie kann schlagfertig und witzig sein, wenn sie nervös ist, wird sie allerdings tollpatschig. Durch diese verschiedenen Seiten an ihr, ist sie weniger klischeehaft, als man angesichts des Inhalts erwarten würde und erweckt die Geschichte damit zum Leben.

Frederick dagegen ist … das pure Klischee. Reich, arrogant und bindungsphobisch bis zum geht nicht mehr. Aber natürlich gibt es die perfekte Frau für ihn, die das alles ändert. Auch in den Kapiteln aus seiner Perspektive konnte er mir leider nicht sympathischer werden. Insgesamt wirkt er mehr wie die Vorstellung, die das Publikum in den 70ern oder 80ern von Rennfahrern hatten …

Eine bedeutende Rolle spielen darüber hinaus Avas beste Freundinnen. Im Gegensatz zu ihr sehen sie zwar ihrem Alter angemessen aus – aber sie verhalten sich nur selten so. Die meiste Zeit haben sie mich an 16-Jährige Teenies erinnert. Immerhin versuchen sie Ava in jeder Situation beizustehen und sind damit meist gute Freundinnen.

Insgesamt ein nettes Buch für zwischendurch. Kein literarisches Meisterwerk, aber gut lesbar und wer auf die Tropes steht, wird mit diesem Buch definitiv seinen Spaß haben. Persönlich hatte ich mir von der Geschichte ein wenig mehr Tiefgang erhofft.