Rezension

Wolfgang Hohlbein - Mörderhotel

Mörderhotel
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung: 
230 Menschen gehen auf sein Konto: Herman Webster Mudgett, den unglaublichsten Serienmörder aller Zeiten. In Chicago errichtet er eigens ein Hotel, um seine Taten zu begehen. Ein Hotel, in dem es Falltüren, verborgene Räume, Geheimgänge, einen Foltertisch, ein Säurebad und eine Gaskammer gibt. Seine Opfer erleichtert er um ihr Geld und verkauft ihre Leichen an Mediziner. Niemand weiß, was im Kopf dieses Menschen vor sich geht. Bis die Polizei ihm auf die Spur kommt und eine gnadenlose Jagd beginnt... *Quelle*

Zum Autor: 
Wolfgang Hohlbein ist der erfolgreichste deutschsprachige Fantasy-Autor mit einer Gesamtauflage von über 40 Millionen Büchern weltweit.

Meinung: 
Herman Webster Mudgett wächst in einem beschaulichen Dorf in den USA auf. Schon als Kind von 5 Jahren macht er Bekanntschaft mit der Brutalität durch 2 ältere Jungen, die es auf ihn abgesehen haben. Doch als er älter wird, wendet sich das Blatt: Auf grausame Weise rächt er sich an Matthew und Frank, die eigentlich eine Art Freunde für ihn geworden sind. Und somit wird der zukünftige Serienmörder geboren.

Später widmet sich Mudgett einem Medizinstudium, bei dem er sich mit Henry Howard Holmes anfreundet. Die beiden werden dann Handlanger des Hausmeisters Mr. Kyle, für den sie Leichen von den Friedhöfen stehlen, mit denen sie sich ihr Studium finanzieren. Nach dem geglückten Studium betreiben Mudgett und Holmes ein Hotel in Chicago und zu dieser Zeit treffen dort Arlis Christen, die ihre verschwundene Schwester Endres sucht, und Frank Geyer, ein von Arlis beauftragter Privatdetektiv, ein. Schnell stellt sich heraus, dass Endres eine Beziehung mit Mudgett hatte und schwanger von ihm war. Doch wo hält sie sich auf? Dieser Frage gehen Arlis und Frank nach und begeben sich damit in ungeahnte Gefahr.

Mit Mörderhotel widmet sich der renommierte Autor Wolfgang Hohlbein dieses Mal einer historisch belegten Person: Herman Webster Mudgett gilt als einer der grausamsten Serienmörder in der Geschichte der USA mit einer geschätzten Opferzahl von ungefähr 200 Menschen.

Wolfgang Hohlbein erzählt hier die Geschichte dieses Mannes, von seiner Kindheit in der Kleinstadt Gilmanton, wo er als 5-jähriger das erste Mal mit Brutalität, Gewalt und Schmerz konfrontiert wird und beginnt, selbst daran Gefallen zu finden, andere zu quälen.

Neben dieser Hauptfigur spielen noch einige andere Personen wichtige Rollen, wie z.B. Henry Howard Holmes (Mudgetts Freund aus Universitätszeiten, der das von Mudgett gekaufte Hotel leitet), die junge Arlis Christen (die ihre verschwundene Schwester Endres sucht, von der sie schon lange kein Lebenszeichen mehr empfangen hat), der gewiefte Privatdetektiv Frank Geyer (der akribisch Mudgetts und auch Holmes' Leben durchleuchtet) und William Peizel (ein Helfershelfer von Mudgett und Holmes).

Die Handlung selbst gestaltet sich in vieler Hinsicht als brutal und gewalttätig, denn die Morde, die verübt werden, werden in aller Drastigkeit geschildert. Für zartbesaitete Leser dürfte dieser Roman nicht geeignet sein. Da es sich hierbei auch um historisch belegte Fakten handelt, verstört diese Brutalität umso mehr.

Allerdings kommt das Buch leider nicht um etliche Längen herum, die sich beim Lesen der 847 Seiten einstellen. Hier hätte meines Erachtens einiges gekürzt werden können, da manche Szenen einfach zu langatmig geschildert werden, ohne wirklich zum Punkt zu kommen und somit auch etwas langweilen.

Trotzdem möchte ich eine Leseempfehlung für diejenigen aussprechen, die sich für das Thema Serienmörder und auch ein wenig Zeitgeschichte im späten 19. Jahrhundert interessieren, denn Wolfgang Hohlbein hat sich mit seiner Recherche sehr große Mühe gegeben und fängt mit seinem Schreibstil diese Zeit der sich gerade entwickelnden Industrialisierung und das Leben zu dieser Zeit perfekt ein. Wer sich allerdings das Lesevergnügen nicht schmälern möchte, sollte sich vor der Lektüre nicht allzu groß über die Hauptfigur informieren, da sonst zu viel Vorwissen herrschen könnte (auch wenn einiges Fiktives mit in die Handlung einfließt), das eventuell den Spaß und das Interesse an der Geschichte nimmt.

Fazit: 
Mörderhotel befasst sich mit der historisch belegten Person Henry Webster Mudgett, einem amerikanischen Serienmörder im späten 19. Jahrhundert, und ist ein Mix aus historischem Roman und Thriller, in dem drastische, detaillierte Schilderungen von Morden nicht zu kurz kommen. Leider kommen auch unnötige Längen auf, die man etwas hätte kürzen können.