Rezension

Ein interessanter und facettenreicher Thriller um Herman Webster Mudgett

Mörderhotel
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3 Sternen

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da es doch recht interessant klang.
Bereits der Anfang war sehr grausam und ich fand mich gleich in einem Horrorszenario wieder.
Hier wird immer wieder in den Zeiten hin und hergesprungen.
Wir erfahren wie alles begann und was es mit Herman Webster Mudgett auf sich hat.
Wir erleben ihn als kleinen Jungen und wie es kam das er zu dem wurde, was er schlussendlich war.
Mir haben besonders gut die Rückblicke gefallen.
Ich kam nicht umhin Mitgefühl bei Herman zu entwickeln.
Doch nach und nach verlor sich das und macht dem Grauen Platz.
Gerade in der Vergangenheit wirkt Herman sympathisch .
Ich wusste nie, was ich eigentlich von ihm halten sollte.
Wir lernen hier verschiedene Personen kennen, für die ich jedoch keinerlei Emotionen entwickeln konnte.
Da wäre zum einen Dr.Holmes mit dem er zusammen studiert hat. Oder auch der Hausmeister Kyle, der eine wichtige und ich denk auch tragende Rolle in seiner Studienzeit spielt.
Natürlich haben wir auch noch Peizel seinen "Mitarbeiter".
Obwohl die ganze Geschichte recht interessant und spannend gestaltet war, entstanden für mich immer wieder Längen.
Es wurde stellenweise etwas langatmig, was den Lesefluss bei mir doch etwas gestört hat.
Dennoch der Verlauf fördert doch spürbares Grauen zutage und es wird recht brutal.
Daher ist es nicht unbedingt für zarte Gemüter geeignet.
Der Autor versteht es durch sehr bildhafte Schreibweise ein Kopfkino auszulösen, das es in sich hat.
Stellenweise fand ich die Charaktere interessant gestaltet und konnte mich auch gut in sie hineinversetzen.
Gerade durch die Wechsel der Zeiten wurde es recht abwechslungsreich.
Schlussendlich ist es ein gelungener Thriller mit vielen blutigen Elementen.
Der Abschluss kam für mich jedoch etwas abrupt.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektive von Herman, was ihm mehr Raum und Tiefe verschafft. Aber auch andere Sichtweisen bekommen wir geboten. Wie z.b. von Geyer und Holmes.
Das verschafft immer wieder neue Blickwinkel.
Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil des Autors ist stark einnehmend und mitreißend.
Das Cover und der Titel sind passend zum Inhalt des Buches gewählt.

Fazit:
Ein interessanter und facettenreicher Thriller um Herman Webster Mudgett.
Blutig, packend und spannend.
Das eigentliche Grauen führt neben der intensiven Schreibweise auch das Kopfkino zutage.
Es hat mich doch ziemlich geschockt, weil ja doch eine wahre Geschichte dahinter steckt.
Eine klare Leseempfehlung.
Aufgrund einiger Schwächen vergebe ich 3 von 5 Punkten.