Rezension

Wunderbare Unterhaltung garantiert

Das Puppenzimmer - Maja Ilisch

Das Puppenzimmer
von Maja Ilisch

London 1908. Florence wird von dem Geschwisterpaar Violet und Rufus Molyneux adoptiert und kann so aus dem Waisenhaus entkommen. Doch was zunächst als große Hoffnung erscheint, entpuppt sich schnell als ein Ort des Grauens. Denn nicht alles ist so, wie es zunächst den Eindruck macht. So ist Florence in dem Haus der Molyneux für die Pflege des Puppenzimmers zuständig. Schnell wird ihr klar, dass es damit etwas Merkwürdiges auf sich hat. Aber wem kann sie vertrauen und welche Dinge geschehen noch auf Hollyhock, dem Anwesen der Molyneux?

Entsprungen aus der Feder der Debütautorin Maja Ilisch, ist dies ein perfekter Roman, der für Gänsehaut sorgt! 

Ganz langsam und behutsam baut sich die Geschichte um die junge Hauptprotagonistin Florence auf und führt den Leser sanft an die fantasievolle Erzählung und ihre Mysterien heran. Nicht direkt zu Beginn, sondern nach und nach werden die Besonderheiten aufgedeckt und lassen so viel Platz für eigene Spekulationen und Vermutungen.

Der Inhalt ist logisch und glaubhaft beschrieben. Aus Florence Sicht wird die spannende Handlung erzählt und schnell kann der Leser einen guten Bezug zu dem jungen Mädchen aufbauen. Ihre Gedankengänge und Erlebnisse stehen während des gesamten Werks im Mittelpunkt und bilden damit ein stabiles Grundgerüst.

Neben Florence gibt es noch weitere interessante Persönlichkeiten, die großen Einfluss auf die Handlung und ihren Verlauf nehmen. So bietet das Geschwisterpaar Violet und Rufus zunächst genug Nährboden für das Böse und Unheimliche in der Geschichte. Und der smarte Hausdiener Alan spielt den beschützenden und sympathischen Part an Florence Seite. Allerdings bleiben genügend überraschende Momente übrig, die nicht vorhersehbar sind.

Auch die Beschreibungen des Hauses Hollyhock sind so düster und lebendig, das der Leser sich die Begebenheiten vor Ort realistisch und glaubwürdig vorstellen kann. Besonders das Puppenzimmer spielt dabei eine ganz wichtige und entscheidende Rolle. Es dient als Dreh- und Angelpunkt der Novelle. Das Cover ist dunkel und geheimnisvoll gehalten und gibt einen guten ersten Eindruck zum Inhalt der Erzählung wieder.

Fazit: "Das Puppenzimmer" ist ein überraschender und überzeugender Roman, der den Leser schnell verzaubert und an die Geschichte bannt. Mit einer mysteriösen und romanischen Erzählweise erschafft die Debütautorin Maja Ilisch eine bildliche Atmosphäre. Mit Florence ist ihr ein liebenswerter Charakter gelungen, der dem Werk den perfekten Esprit vermittelt.
Von mir gibt es 5 von 5 möglichen Sternen und eine große Leseempfehlung!