Rezension

Zu viel Geplänkel um Unwichtiges

Was geschah mit Mara Dyer? - Michelle Hodkin

Was geschah mit Mara Dyer?
von Michelle Hodkin

Bewertet mit 2 Sternen

Achtung! 1. Teil einer Reihe! Band 2 und 3 werden allerdings nicht mehr übersetzt Inhalt: Als Mara aus einem mehrtägigen Koma erwacht, erfährt sie, dass über ihr ein altes verlassenes Haus zusammengestürzt ist. Ihre beiden Freundinnen konnten nur tot geborgen werden, die Leiche ihres Freundes Jude wurde nicht gefunden. Mara hat keine Erinnerung an jene Nacht und begreift nicht, warum sie die Katastrophe als Einzige überlebt hat. Seit dem Unglück hat sie Albträume und Visionen – immer wieder sieht sie ihre toten Freunde, bis sie nicht mehr weiß, was Realität ist und was Einbildung. Als sich die mysteriösen Todesfälle in ihrer unmittelbaren Nähe mehren, sucht sie Hilfe bei ihrem Mitschüler Noah. Doch der hat ein eigenes dunkles Geheimnis...

Meine Meinung: 
Ich muss leider sagen, dass mich das Buch nicht wirklich überzeugt hat. Ich habe zum Ende hin nur noch quer gelesen. Das Buch handelt um Mara, die nach einem Unfall, bei dem zwei ihrer Freundinnen starben, an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Sie zieht in eine andere Stadt, sie lernt dort Noah kennen, aber es starten auch ihre Halluzinationen und Menschen sterben ganz plötzlich. Mehr will ich auch nicht verraten, aber im Endeffekt ist es auch das, was passiert. Nach und nach erfährt man, leider nicht im Detail, was damals bei dem Unfall geschah. Aber durch Maras Halluzinationen ist man sich nicht ganz sicher, was man nun glauben kann und was nicht. Dazu kommen dann ein paar kleine Zusatzhandlungen, die insbesondere Noah beinhalten, aber nicht wirklich wichtig für die Geschichte sind. Ich hatte daher die ganze Zeit das Gefühl, dass sich die Geschichte mit unwichtigen Sachen aufhält. Meine Gedanken waren jedes Mal: "Ach Mensch, kann es jetzt nicht endlich mal weiter gehen?", weil mir dann schon wieder zu viel war. Mara schwärmt andauernd nur von Noah und die beiden betreiben ein endloses Hin und Her. Mara hasst ihn, dann wieder nicht. Man ahnt, dass auch Noah irgendwas verheimlich. Man weiß auch, dass bei Mara was nicht stimmen kann. Aber es zieht sich und zieht sich und man muss endlos warten bis man wenigstens kleine Antworten erhält. 

Die Auflösung der Geschichte, also das was hinter Maras Halluzinationen und Noahs komischen Verhalten steckt, ist für mich irgendwie sehr konstruiert, aber dann auch wieder nicht sonderlich überraschend. Daher finde ich das Ende irgendwie lahm, auch wenn es natürlich überrascht. Man hat das Gefühl, dass die Autorin mit dem Ende nur bezwecken wollte, dass jemand vielleicht doch noch zum zweiten Teil greift. Ich schreibe mir die Folgebände mal auf, falls ich sie irgendwo günstig entdecke, aber ich würde sie mir auf gar keinen Fall jetzt sofort kaufen. Mir persönlich ist somit auch klar, warum die Geschichte nicht weiter übersetzt wurde. Wahrscheinlich gab es doch zu wenig Fans dieses Reihenanfangs. 

Meiner Meinung nach gibt es dann auch noch etliche unlogische Stellen, da wichtige Sachen wie die Therapie von Mara, die Tabletten, die sie nehmen muss, angeschnitten, aber nicht richtig erklärt werden. Man wird da teilweise wirklich im Regen stehen gelassen. Alles wird immer nur so angedeutet, aber nicht ausgeweitet. Das heißt, die interessanten Teile der Geschichte kommen zu kurz, die Uninteressanten werden zu sehr ausgebreitet. Für mich einfach eine falsche Prioritätensetzung.  

Fazit: 
Ich denke, die fehlende Übersetzung der nächsten zwei Teile lässt sich durch den sehr schwachen Reihenanfang erklären. Die Geschichte um Mara und Noah ist sehr langatmig, da sich die Autorin mit den unwichtigen Dingen aufhält. Interessante Ansätze werden nur angeschnitten, aber nicht ausgeweitet. Für mich wurden hier die Prioritäten in der Story falsch gelegt. Schade, weil die Grundidee ist eigentlich gut. Für mich aber leider in dieser Umsetzung ein Flop - 1 Stern!