Buch

Der Vorweiner -

Der Vorweiner

von Bov Bjerg

Der neue große Roman des Bestsellerautors von „Auerhaus“ und „Serpentinen“ 

Resteuropa, Ende des Jahrhunderts. Bürgerkriege und Naturkatastrophen haben die Welt verwüstet. Eine dicke Schicht Beton hebt den Rumpfkontinent über den steigenden Meeresspiegel. In den Auffanglagern Neuschwanstein und Neulübeck versammeln sich dänische, ghanaische oder niederländische Geflüchtete. Einer von ihnen ist Jan.  

Mit nichts am Leib tritt er in die Dienste von A. wie Anna. Für sie war es höchste Zeit, sich einen Trauergastarbeiter zuzulegen.  

Tränen bringen Prestige, und nur wer über einen fähigen Vorweiner verfügt, um den wird am Ende überzeugend geweint. Zu echter Trauer ist ohnehin niemand mehr in der Lage. Auch nicht B. wie Berta, Annas Tochter. Berta ist die Erzählerin und das lidlose Auge unserer Geschichte. Und wie sie erzählt: furios, komisch und ohne Mitleid.  

Bov Bjergs neuer Roman ist ein kühner Wurf: barock wie ein Menuett, gegenwärtig wie ein Liveticker, fernsichtig wie eine Vorhersage. Und mit absolutem Gehör für Sprache und ihre Möglichkeiten komponiert. Der Vorweiner ist ein preiswürdiges Erzählkunstwerk über eine Welt, die in Staunen versetzt.

Rezensionen zu diesem Buch

durchgeknallte Dystopie

Am Ende des 21. Jahrhunderts gibt es in Europa keine Nord- und Ostsee mehr. Infolge des Klimawandels sind Schleswig-Holstein und Dänemark vom Meer überflutet. England ist von Malaria heimgesucht. In Österreich hat eine rechtsgerichtete Partei das Land mit Korruption und Vetternwirtschaft zugrunde gerichtet. Die Schweiz ist wirtschaftlich von der sogenannten Goldfäule schwer getroffen. Die Privilegierten Bewohner Resteuropas halten sich einen Vorweiner. Einen Vorweiner kann man erwerben,...

Weiterlesen

Dystopie in Tränen

"Der Vorweiner" von Bov Bjerg ist ein dystopischer Roman, der sich nicht so einfach weglesen lässt. Trotz der Kürze braucht es über einige Längen schon etwas Durchhaltevermögen.
Wir bleiben hier in Europa, ein Europa, das fremd wirkt, leider aber in einige Aspekten allzu vertraut. Die Idee hier ist überspitzt vertraut, die Menschen haben soviel erlebt, sie sind gefühllos geworden und können nicht mehr weinen.
Also werden andere Menschen engagiert, so wie Hilfsarbeiter, Menschen...

Weiterlesen

Interessante Dystopie mit Schwächen

In "Die Vorweiner" findet man sich in einer dystopischen Welt Ende des 21. Jahrhunderts wieder. Von dem uns bekannten Europa gibt es nur noch Resteuropa, dass mittels von einer dicken Schicht aus Beton über den steigenden Meeresspiegel angehoben wird. Zu Resteuropa gehört das, was einmal Deutschland war und ist ein beliebtes Ziel von Flüchtlingen, wie heute auch. Viele der Flüchtlinge werden als sogenannte Vorweiner für die Oberschicht der Resteuropäer. Vorweiner sind Trauergastarbeiter, die...

Weiterlesen

Wird mit der Zeit extrem langweilig

Klappentext: "Es gab eine Zeit, da weinten die Menschen um ihre Angehörigen. Heute trauert nur, wer sich nichts besseres leisten kann".

Und so besorgt sich diese vermögende Oberschicht quasi als 'letzten Schrei' einen 'Vorweiner'. Das sind Menschen aus Ländern außerhalb der Festung Resteuropa, wobei es bei den Qualitäten eines Vorweiners starke Unterschiede geben soll. Besonders gefragt sind Männer aus Westafrika, wohingegen es starke Vorbehalte gegenüber den Vorweinfähigkeiten der...

Weiterlesen

Das Buch entdeckt man erst beim Lesen

Der erste Eindruck durch Cover und Kurztext Information war derart skurril, dass ich mir die Leseprobe antat.Antat ist hier das richtige Wort. Ichfand überhaupt keinen Zugang zu dem Buch.
Da ich es nun aber vorablesen durfte oder eher musste, habe ich mich an das Buch gemacht. Und oh Wunder, ich entdeckte das Buch auf eine ganz neue Art.
Die Kapitelvorstellung fand ich erst einmal nur schräg. Wie das Cover. 2 - 3 - 1. Und wie auf dem Cover spielen Farben einer Rolle. Der rosraote...

Weiterlesen

Nicht meins

Zum Inhalt:
Bürgerkriege und Naturkatastrophen haben die Welt nahezu zerstört. Der Rumpfkontinent wird durch eine dicke Betonschicht über dem Meeresspiegel gehalten. In Auffanglagern versammeln sich diverse Flüchtlinge aus aller Herren Länder. Einer von ihnen ist Jan, der bei A. wie Anna in den Dienst als Vorweiner tritt, denn echte Trauer kann keiner mehr wirklich zeigen.
Meine Meinung:
Das Cover und auch der Klappentext haben mich neugierig gemacht, nur leider hat mich...

Weiterlesen

Ungewöhnlicher Stil

Bov Bjerg hat mich mit "Auerhaus" begeistert, weshalb ich mich sehr über und vor allem auf sein neuestes Werk "Der Vorweiner" gefreut habe. In dieser dystopischen Welt herrschen massive klimatische Veränderungen - den Großteil der Landflächen gibt es nicht mehr. Bürgerkriege und Naturkatastrophen hinterließen ihre Spuren, denn es gibt noch ein Resteuropa, weitestgehend Betonschichten und die Bevölkerung ist entweder von Dürre oder Regen betroffen. Die Emotionalität und Empfindungen sind den...

Weiterlesen

Interessante Thematik

Vorab möchte ich sagen, dass mich der Schreibstil und die sprachlichen Verwendungen des Autoren Bov Bjerg das ganze Buch hinweg durchgängig sehr gut abgeholt haben und ich den Text dadurch als sehr gut zu lesen empfunden habe.
Die Storyline des Romans "Der Vorweiner" ist einerseits komisch - aber nicht auf eine lustige Art und Weise - und andererseits tragisch - aber nicht auf eine tragische Art und Weise. Die Geschichte setzt an einem Punkt an, der ein dystopisches Europa zeichnet und...

Weiterlesen

Nicht stringent

Dieses zynische Buch ist schwer zu lesen und genauso schwer zu bewerten. Der Schreibstil ist eigentlich nicht schlecht und wäre gut zu lesen, wenn der Inhalt etwas verdaulicher und logischer aufbereitet gewesen wäre. Durch die wirre Handlung in der Zukunft und der dystopischen Atmosphäre braucht man eine ganze Weile, um die Handlung zu verstehen und die Details richtig einordnen zu können. Auch das alles sehende „Auge“ fand ich anstrengend, da Sinn und Zweck sich mir nicht erschlossen haben...

Weiterlesen

Gnadenlos übersteigert

Nur Resteuropa ragt noch aus der Ostwestsee – die Niederlande, Dänemark, Polen, sie alle sind buchstäblich untergegangen. So ist es nur logisch, dass Gefühle (vor allem Mitgefühl) tabu geworden sind – wie sonst wäre diese Situation auszuhalten? Mit dem Gefühl starben auch die Bindungen unter den Menschen – und damit die Trauer. Die Resteuropäer haben das Weinen verlernt – und deshalb hoffen Klimaflüchtlinge in einem der „Willkommenslager“ auf eine entsprechende Anstellung als „Vorweiner“....

Weiterlesen

Ein dystopischer Blick, der nicht ganz überzeugen kann

Ende des 21. Jahrhunderts ist von Europa nur noch Resteuropa übrig, in dem auch Deutschland aufgegangen ist. Die Bevölkerung ist in eine Nieder- und eine Oberschicht gegliedert. Die Oberschicht ist nicht mehr in der Lage Gefühle zu zeigen und stellt deswegen Vorweiner, Trauergastarbeiter, in ihren Dienst, die auch bei den ihnen mit ihm Haus leben. Die Vorweiner übernehmen die Aufgabe öffentlich Trauer zu zeigen, für diejenige Person, für die sie tätig sind. Sie sind selbst Flüchtlinge, die...

Weiterlesen

Verstörende Dystopie

Es ist beeindruckend mit welcher Wortgewalt aber auch geschicktem Sprachgebrauch der Autor diese unmenschliche Welt zeichnet. Dabei geht er mit viel bösem Sarkusmus vor und überzeichnet, grenzwertig und grenzüberschreitend. Beim Lesen war ich zwischen Vergnügen und Entsetzen hin und hergerissen. Das ist ein Roman, der entweder begeistert oder entsetzt.
Mit tiefsinnigen Wortspielen, wie "Zerstreuungsfeiern", schafft er es auf humorvolle Art das Makabre hervorzuheben. A wie Anna und B...

Weiterlesen

Weinen um die Zukunft

 

 

Bov Bjerg lässt seinen Roman in einem „Resteuropa" spielen, das aus diversen Rettungsversuchen vor den Folgen des Klimawandels entstanden ist  -  einem beklagenswerten, öden Ort. Hier kauft sich A. wie Anna einen jungen Flüchtling, der bei ihr leben und sie nach ihrem Tod öffentlich betrauern soll. Trauer wird (wie auch andere Arbeit) von der Oberschicht "Dienstleistern“ übertragen; denn Emotionen und Empathie gelten hier als nicht standesgemäß; doch ganz ohne Tränen soll...

Weiterlesen

Ein ganz böses Buch

Endlich mal ein Buch mit gut platzierten Triggerwarnungen: (Spuren von protestantischer Ethik), (Grausamkeit, Alte Musik), (Schimpfwörter, H-Milch), jede der aussagkräftigen Kapitelüberschriften hat noch einen kleinen bissigen Zusatz, das macht großen Spaß.

Generell ist dieses Buch höchst schräg, höchst kompliziert, höchst amüsant, aber auch allerhöchst böse. Schon der Titel lässt vermuten, dass hier nicht mit Dezenz zu rechnen ist.

In einer eventuell nicht allzu weit...

Weiterlesen

Resteuropa

In einer nahen Zukunft ist von der Welt nicht mehr viel übrig. Resteuropa, Restrussland, Restchina werden die Länder genannt, die sich innerhalb der Grenzen befinden, die noch nicht vom Wasser überspült worden sind. Man existiert nur noch so lange, wie es Daten über jemanden gibt. Stirbt jemand, wird seine Asche zerstreut und die gesamte Existenz aufgelöst. Die Oberschicht bezahlt die Niederschicht, um einfache Arbeiten ausführen zu dürfen. Gefühle sind beinahe nonexistent. Deshalb halten...

Weiterlesen

Befremdlich

In „Der Vorweiner“ versetzt Bov Berg seine LeserInnen in eine dystopische Zukunft, die von den Auswirkungen des Klimawandels, Migrationsproblemen und einer ausufernden Dienstleistungsgesellschaft geprägt ist. Nach der Leseprobe hatte ich mich auf eine unterhaltsam geschriebene, satirische Reflexion unserer politischen und sozialen Gegenwart gefreut, doch ich muss sagen, dass ich leider durch den sehr befremdlichen Stil und die teils unverständliche Handlung enttäuscht worden bin.
...

Weiterlesen

Im wahrsten Sinne außergewöhnlich

Was ich definitiv über das Buch sagen kann, ist, dass es außergewöhnlich ist. Es ist irritierend, chaotisch, ekelig, deprimierend, absurd, humorvoll, intelligent, subtil.

Die Dystopie beschreibt eine zu Grunde gegangene Welt, in der die Menschen sich ins Groteske verkehrt haben. Die Reichen bezahlen für einen Vorweiner, einen Menschen, der nach dem Tod um einen weint.

So abstrus und fremd diese zukünftige Welt ist, so ist auch der Erzähl- und Schreibstil dieses Buches.  Es...

Weiterlesen

skurrile dystopische Zukunftsvision mit außergewöhnlichem Schreibstil

Bov Bjerg war für mich bereits ein Geheimtipp, weil ich "Auerhaus" geliebt habe. Mit "Auerhaus" hat "Der Vorweiner" jedoch nicht mehr viel zu tun, Bov Bjerg gelingt hier literarisch ein wirklich anspruchsvoller und sehr humorvoller dystopischer Roman mit viel Liebe zum Detail.

In der Zukunft gibt es so etwas wie Trauer nicht mehr wirklich. Es ist den Leuten zu anstrengend, um Verstorbene auf ihren Beerdigungen, hier liebevoll "Zerstreuungsfeier" genannt, zu weinen. "Trauertreu" (eine...

Weiterlesen

Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
240 Seiten
ISBN:
9783546100380
Erschienen:
2023
Verlag:
Claassen
6.53846
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 3.3 (13 Bewertungen)

Rezension schreiben

Diesen Artikel im Shop kaufen

Das Buch befindet sich in 16 Regalen.