Rezension

Finsteres Katzenbrunn

Finster -

Finster
von Ivar Leon Menger

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch spielt in einem 80er Jahre Setting in einem kleinen Dorf namens Katzenbrunn. Der zehnjährige Nikolaus Kämmerer verschwindet spurlos. Der Greifer hat wieder zugeschlagen. Zwei Monate sind seit dem vergangen. Den pensionierter Kommissar Hans J. Stahl haben die erfolglosen Ermittlungen nie losgelassen, und er kehrt nach Katzenbrunn zurück. 

Ein sehr atmosphärischer Thriller, der in einem Dorf spielt, welches allmählich ausstirbt, und in dessen Zentrum eine psychiatrische Klinik steht. Die Kapitel sind kurz, mitreißend geschrieben und es gibt eine Vielzahl an Figuren, die alle ihre Geheimnisse zu haben scheinen. Diese mehrperspektivische Betrachtungsweise mochte ich ausnahmsweise, weil sie spannend umgesetzt ist und jede für sich interessant. Die verwitwete Wirtin des Dorfes ist herzlich und offen. Es ist wirklich entzückend, auf wen sie ein Auge geworfen hat und welche Rolle sie noch spielt, während ich sehr mit dem Opfer gebannt habe, wobei mich schockiert hat, wozu die Frau des Pfarrers fähig war, um den Wunsch am Ende aufzugreifen. Es ist wirklich finster und trotzdem tun sich immer wieder Lichtblicke auf. Schön fand ich auch, dass es keine Längen hat, sondern einfach spannende Unterhaltung bietet, die einem auch Gänsehaut beschert, ohne das es übermäßig grausam wird. Lediglich die große Enthüllung erfolgte für meinen Geschmack zu früh. Glücklicherweise bleibt es nicht bei einer. Empfehlenswerter Thriller!