Rezension

Angharad und der Elfenkönig

A Study in Drowning -

A Study in Drowning
von Ava Reid

Bewertet mit 5 Sternen

Eine düstere Geschichte mit poetischem Schreibstil und wichtigen Themen.

Effy studiert Architektur, dabei interessiert sie sich nicht dafür. Ihr Herz schlägt für die Literatur, doch da hat sie als Frau nichts zu suchen. Emrys Myrddin ist ihr Lieblingsautor und als dieser stirbt, wird jemand gesucht, der Hiraeth Manor renoviert. Dafür bewirbt sie sich und sie bekommt den Job. Dort trifft sie auf den Literaturstudenten Preston und den Hausbesitzer Ianto. Und ihre ganze Welt droht zu kippen.

Effy hat es nicht leicht. Sie sieht Dinge, weshalb sie Medikamente braucht. Sie ist fasst schon vernarrt in den Elfenkönig aus "Angharad", doch der ist nicht real, oder doch? Außerdem ist sie als einzige Architekturstudentin Anfeindungen ausgesetzt, was sie nicht glücklicher macht.
Preston ist eher ein verschlossener Typ. Er sammelt Infos für seine Abschlussarbeit, in der es darum geht, ob Myrddin sein erfolgreichstes Werk selbst geschrieben hat oder nicht. Dabei muss er vorsichtig vorgehen, da Ianto ihn herausschmeißen wird, sobald er davon Wind bekommt. Mir gefällt sein Umgang mit Effy. Er weiß Sachen über sie, die sich an der Uni herumsprechen, doch er fragt sich nicht danach, er wartet bis sie sich ihm öffnet. Und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto mehr möchte er sie beschützen.
Die Handlung hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Die meiste Zeit ist man in Hiraeth Manor, wo man nach und nach hinter die Geheimnisse von Myrddin kommt. Es ist nichts so wie es scheint, weshalb Effy und Preston auf der Hut sein müssen. Im ganzen Buch herrscht eine düstere Stimmung, was ich sehr gelungen finde, genauso wie das Setting.
Bevor man das Buch liest oder es anhört, sollte man auf jeden Fall nach den Content Warnungen sehen. Das Buch behandelt Themen wie Übergriffe an Frauen oder das Ausnutzen dieser. Darauf sollte man sich gefasst machen, da es einen großen Teil in der Geschichte einnimmt.
Der poetische Schreibstil hat mir gut gefallen, genauso wie der Einbau von Gedichten und Tagebucheinträgen. Das alles gibt ein stimmiges Bild ab.
Die Hörbuchsprecherin Martha Kindermann hat einen fantastischen Job gemacht. Sie hat es geschafft, die Atmosphäre perfekt herüberzubringen, weshalb man sich manchmal ziemlich gegruselt hat, bei den Geschehnissen im Buch.
Ich kann das (Hör)Buch jedem empfehlen, der eine Geschichte sucht, die mal anders ist. Es ist eine Geschichte die sich abhebt. Sei es von den behandelten Themen oder von der doch außergewöhnlichen Stimmung.