Rezension

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Tolle Fortsetzung mit ernsten Untertönen

Der Rosie-Effekt - Graeme Simsion

Der Rosie-Effekt
von Graeme Simsion

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Rosie-Projekts erwarten Don und Rosie ihr erstes Kind. Beiden leben nach ihrer Hochzeit zusammen in New York. Don setzt wie immer auf die Wissenschaft und Forschung, um sich möglichst gut auf das Vater-Dasein vorzubereiten und Rosie innerhalb der Schwangerschaft mit den besten Mitteln zu unterstützen. Dabei erhält er Unterstützung von seinem Freund Gene, der nach New York kommt und vorübergehend bei den beiden wohnt, weil seine Ehe mit Claudia am Ende ist. Don gerät durch seine Studien in allerlei skurrile Situationen und verliert dabei fast den Blick auf Wesentlichste, nämlich seiner Liebe zu Rosie.

Bei dem Roman handelt es sich um eine Fortsetzung von das "Rosie-Projekt". Dieser Fakt spiegelt sich auch in der Gestaltung des Covers wider. Dieses passt mit seinem knalligen Türkis perfekt zu seinem Vorgänger in pink.

Der Roman liest sich flüssig und es fehlt nicht an Humor. Mit zunehmenden Verlauf lässt allerdings die Leichtigkeit nach, was dem Umstand geschuldet ist, dass die Beziehung zwischen Don und Rosie in eine Krise gerät. Man ahnt bereits, dass es zur Trennung kommen wird und das hat mich zunehmend trauriger gemacht. Dennoch findet das Buch, Gott sei Dank, ein positives Ende.
Auch viele Personen, die im Rosie-Projekt eine Rolle gespielt haben, wie z.B. Gene und Dave tauchen in diesem Roman wieder auf. Hinzukommen auch viele neue Charaktere, wie z.B. George, Rockstar, Bierliebhaber und (neuer) Vermieter von Rosie und Don.

Rosie ist in diesem Roman deutlich erwachsen geworden und wie ich finde, deutlicher weniger flippig als im Rosie-Projekt. Das mag aber auch dem Umstand geschuldet sein, dass sie nun Mutter wird und vor dem Abschluss ihrer Dissertation steht. Ich habe mich mit Rosie in diesem Roman trotzdem etwas schwer getan, da sie wenig Auftritte hat und auch sehr wenig Interaktion und Dialoge mit Don. Im Verlauf des Romans wird zusehends einsilbiger. Nur in einem scheint sie gerne mal über die übliche Strenge schlagen zu wollen – sie schreckt nicht davor zurück auch während der Schwangerschaft Alkohol trinken zu wollen. Ich konnte auch nicht nachvollziehen, warum sie Don verlassen wollte. Ihre Begründung, dass er keine Beziehung zu einem dem noch ungeborenen Kind herstellen kann, finde ich doch etwas drastisch. Zum einen weil das Kind ja noch gar nicht da ist und sie doch auch weiß wie Don tickt. Ich habe mich mit der Sympathie für Rosie etwas schwer getan und ich finde, ihr Anteil ist in diesem Roman etwas zu gering.

Don ist wie er leibt und lebt. Ich war von Anfang an begeistert. Toll finde ich auch, wie er sich entwickelt hat und trotzdem noch er selber geblieben ist.

Auch Gene hat sich entwickelt, zu seinem Vorteil, wie ich finde. Wir erfahren in dem Roman so einige Geständnisse von ihm, die man nicht für möglich gehalten hätte. Häufig interveniert er zwischen Rosie und Don und unterstützt Don im richtigen Verhalten gegenüber Rosie. Zunehmend kommt auch Rosie mit Gene deutlich besser aus.

Fazit:

Man kann den Rosie-Effekt als Fortsetzung betrachten, aber genauso gut auch als unabhängigen Teil. Als großer Don-Fan bin ich hier eindeutig auf meine Kosten gekommen und wurde sehr gut unterhalten, trotz des höheren Anteils an ernsten Stellen.