Rezension

18 Jahre zwischen Leben und Tod – und die Wichtigkeit des Überlebens

Zwischen zwei Herzschlägen -

Zwischen zwei Herzschlägen
von Eva Carter

Eine heimliche Jugendliebe, ein Schockmoment, eine Blockade, die keine sein darf, damit man alle Erwartungen erfüllt: so vollgepackt startet "Zwischen zwei Herzschlägen" von Eva Carter – und jeder(r) der Protagonisten scheint sein eigenes "Päckchen" zu tragen zu haben mit diesen verhängnisvollen 18 Minuten, das es gilt vor dem Leser auszubreiten und ihn mitzunehmen auf einer Reise von der Jugend ins Erwachsenenleben, mit all seinen Höhen und Tiefen.

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Kerry, Tim und Joel hin und her und umfassen letztendlich einen Zeitraum von 18 Jahren, in denen man die Entwicklung aller Protagonisten miterleben darf. Ich mag es, wenn man in die Köpfe mehrerer Protagonisten schauen kann, aber hier sind auch viele Zeiträume ausgebreitet, die vielleicht für die Entwicklung eines Jugendlichen an sich relevant sind, rückblickend zur Geschichte aber recht wenig beigetragen haben.

Außerdem gab es Momente, in denen mich die Protagonisten und ihre Entscheidungen Nerven gekostet haben. Nicht unbedingt, weil sie unrealistisch waren, sondern mehr, weil sie die Story wieder in die Länge ziehen und doch kein Ende in Sicht war – egal ob Happy oder Unhappy End. Ich fand auch sehr schade, dass der Höhepunkt, auf den man so lange gewartet hatte, nur kurz und knapp und nur in Ansätzen wiedergegeben wurde.

100 Seiten weniger zwischendrin und dafür ein gut ausgearbeiteter Epilog, der zeigt, dass es diesmal länger hält als nur einen Sommer, hätten dem Buch und der Geschichte sicher gut getan.

Fazit: Neben einer Geschichte, die bestimmt einigen Jugendlichen aus dem Herzen spricht, finde ich den persönlichen Bezug der Autorin und die eingearbeiteten „wahren Begebenheiten“ sehr positiv – und wenn es nur ein paar Leser gibt, die sich in einem entscheidenden Moment wieder an die Überlebenskette erinnern, dann hat das Buch seinen Zweck nicht verfehlt.