Rezension

Etwas kitschige Erzählung dreier verflochtener Lebensstränge

Zwischen zwei Herzschlägen -

Zwischen zwei Herzschlägen
von Eva Carter

Bewertet mit 3 Sternen

Kerry und Tim sind beste Freunde. Sie sind 17 und möchten beide unbedingt Medizin studieren. In ihrer Freizeit engagieren sie sich daher bei den Sanitätern und lernen erste Hilfe. An einem Silvesterabend in 1999 sind beide dabei, als Fussballer und Mitschüler Joel einen Herzstillstand hat. Kerry versteht sofort was passiert und macht Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund Beatmung. Tim hingegen ist wie gelähmt und kann nicht reagieren. Joel überlebt wie durch ein Wunder (und nur durch Kerrys Reanimation). Diese Nacht wird das Leben aller drei für immer ändern…

Eva Carters Roman spannt sich über insgesamt 18 Jahre und verfolgt die Lebensgeschichten unserer drei Protagonisten, die sich immer wieder treffen. Die Autorin hat eine Gabe, Geschichten zu erzählen. Das Buch zieht sich jedoch etwas unnötig in die Länge.  Leider fand ich die Protagonisten allesamt unsympathisch und egoistisch, was das Leseerlebnis etwas getrübt hat. Joel ist privilegiert, hat sein ganzes Leben alles bekommen was er sich nur wünschen konnte und wacht erst auf, als er nach seinem Herzstillstand nicht mehr professional Fussball spielen kann. Tim ist auf seine Art egoistisch, indem er Kerry für seine Zwecke ausnützt und nur Medizin studiert, weil er denkt, dass es von ihm erwartet wird. Hätte er besser mal anderen Menschen den Vortritt gelassen, die es wirklich wollen. Kerry hat das Gefühl, sich für andere aufopfern zu müssen, um andere Menschen glücklich zu machen. Damit macht sie jedoch so einiges kaputt. Leider konnte ich mich in keinen der Protagonisten so richtig einfühlen. Trotzdem fand ich das Buch interessant zu lesen.

Eva Carter zeigt mit diesem Roman auf, wie schnell sich das Leben von Grund auf ändern kann. Ich fand es schön, wie sehr sie auf die Reanimation und Wichtigkeit der Ersthelfer eingeht und hoffe, dass sie damit einige Leser überzeugen kann, einen erste Hilfe Kurs zu belegen. Insgesamt eine nette Erzählung. Ich bin gespannt, was wir in den nächsten Jahren noch von der Autorin hören werden.