Rezension

2 endlos lange Wochen ;-)

Der letzte Sterz - Günther Pfeifer

Der letzte Sterz
von Günther Pfeifer

Fee erzählt von der Geschichte
Die Kommissare Hawelka und Schierhuber, beide Wiener Ermittler, werden zu einem Fall in die Steiermark versetzt. Ein Toter auf dem Sockel, wo eigentlich der Erzherzog als Statue stehen sollte.

Fees Meinung

Ich hatte unheimliche Schwierigkeiten mit dem Buch. Erst mal war ich irritiert von den einzelnen Leserundenteilen. Ich hab dann mal eine andere Teilnehmerin angefragt und die sagte mir: “Du wirst das beim Lesen merken.“ Das ist schon mal schwierig. Man liest und wäre plötzlich fertig – wenn man es bemerken würde. Und zum Schluss war ich einfach nur froh, als ich es schaffte, das Buch auszulesen.

Das Buch fand ich so was von langweilig und langatmig. Für meinen Geschmack gab es viel zu viele Dialoge und die Monologe bzw. Gedankengänge des Kommissars (teilweise seitenlang), empfand ich echt schlimm. Wäre ich nicht in der Leserunde, ich hätte keine 50 Seiten gelesen und das Buch weggelegt und nicht wieder angesehen.

Cover
Das Cover gefällt mir sehr gut von der Aufmachung. Emons Bücher gefallen mir sowieso sehr gut, denn sie sind unverkennbar. Man weiß sofort, dass es ein Emons ist. Der Titel: „Der letzte Sterz“ bezeichnet eine Zubereitungsart einfacher Gerichte und in dem Fall ist irgendwo im Buch mal vom Mageninhalt die Rede. Somit passt das auch. Dem Cover würde ich eine 1 geben.

Serie
Der letzte Sterz ist Teil 3 einer Serie. Die beiden Vorgänger erschienen im Haymon Verlag. Man braucht die Vorgänger nicht zu lesen und kommt auch so mit. Aber vielleicht tut man sich beim Lesen einfacher, wenn man die Vorgänger kennt und schon gelesen hat?

Lustige oder schöne Szenen, schwarzer Humor

Also ich liebe ja schwarzen Humor, aber ich hab ihn nicht gefunden, obwohl ich ihn auf 296 Seiten gesucht habe. Es gab zwar ein paar wenige gute Szenen, aber keine wo ich wirklich lachen konnte. Auch nicht bei meinen Lieblingscharakteren.

Mir gefiel die Tankstellenszene gut. Die war gut beschrieben und dauerte nicht so lange.

Dass sich die Kommissare verfahren haben, war irgendwie lustig, unglaubwürdig und blöde zugleich.

Die Damen vom Schreibbüro gefielen mir gut. Das war immer – irgendwie - humorvoll verpackt, nicht zu lange oder langatmig beschrieben. Aber der letzte Kick zum Lachen hat dann halt doch gefehlt.

Charaktere
Die meisten Protagonisten empfand ich persönlich als zu blass. Allerdings, wenn man zu viel beschreibt ist es halt auch nichts. Aber ich hatte etwas Spaß an der Chefin im Schreibbüro. Die drei Damen fand ich cool, authentisch und manchmal irgendwie lustig und ich mochte sie auch. Pipi und Papi fand ich als lustige Namen. Manchmal waren die beiden auch noch lustig. Aber je mehr sie agieren durften, desto langweiliger empfand ich sie. Oder eher unsympathischer.

Der Krimi
Ja, es war ein Krimi. Erst kam er nicht in Gang und als er dann bei nach den ersten 2/3 in Fahrt kam, wurde der Showdown so lange ausgeweitet, bis er auch wieder öde und langweilig wurde. Zuerst war noch Spannung da, da es aber so lange gedauert hat, wurde es einfach zu lang. Es war auch alles so unglaubwürdig. Ich glaube auch nicht wirklich, dass Kommissare in Österreich so tollpatschig (zuerst landen sie im falschen Ort, makaber) sind, wie ich sie empfunden habe. Es gab auch viel Sozialkritik in dem Krimi, was diesen natürlich nicht gerade spannender machte.

Alkohol
Spielte in diesem Krimi eine große Rolle. Das gefiel mir auch nicht wirklich, diese „Saufgelage“. Es war auch vorhersehbar, dass Pipi irgendwann Alkohol trinken würde. Und zum Schluss uferte es total aus und sorgte für einen ellenlangen Showdown, dass ich froh war, als ich das Buch ausgelesen hatte. Teilweise hatte ich Angst aufzuhören und das Buch nie wieder weiter zu lesen!

Lokalkolorit und Schreibstil
Also was mir gut gefiel, war der geschriebene österreichische Dialekt, den ich sehr gut verstanden habe. Er gab auch den meisten Lokalkolorit ab. Die Landschaft fand ich ein wenig blass dargestellt. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich finde, dass Österreich landschaftlich eins der schönsten Länder der Welt ist. Trotzdem wurde ich mit dem Schreibstil sonst einfach nicht warm. Ich hab mich regelrecht durch das Buch gequält. Das mit den Bräuchen ist irgendwie untergegangen. Jedenfalls bei mir. Hinterher weiß ich, ich hab was darüber gelesen, aber ich hab immer drauf gewartet, dass da was kommt. Es gab auch unwahrscheinlich viele Fußnoten.

Fees Fazit
Emons Regionalkrimis sind neben zwei anderen Verlagen meine Lieblingskrimis, so fällt es mir jetzt wirklich schwer eine Bewertung abzugeben.
Ich hab mich durch das Buch gequält, fand es langatmig und nicht spannend. Vor allem der viel zu lange Showdown (ca. 1/3 des Buches) mit zu viel Alkohol und dadurch resultierender Gewalt, war kaum auszuhalten. Und eigentlich würde ich solch ein Buch mit einem Stern bewerten. ABER ich hatte Lieblingscharaktere (die Damen im Schreibbüro) und mir gefiel es den Dialekt zu lesen/verstehen, daher vergebe ich 2 Sterne