Rezension

Absolut empfehlenswert!

Kalmann -

Kalmann
von Joachim B. Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich möchte ich nicht allzu detailliert auf den Inhalt eingehen, da das, was ich positiv hervorheben würde, zu viel verraten dürfte. Nur soviel:

Kalmann ist ein 34-jähriger Mann, der intellektuell eingeschränkt ist. Welche Behinderung zu Grunde liegt, wird nicht genauer thematisiert. Er sei auf dem Stand eines Erstklässlers. Kalmann hat seine Regeln, seine Abläufe, seine „Weisheiten“, wie z. B.: „Da kann man nichts machen!“, „Das ist einfach so!“. Außerdem ist er direkt, zwar kindlich direkt, aber ehrlich direkt. Eine passende Charaktereigenschaft, die mir sehr gut gefallen hat! 

Kalmann wohnt mittlerweile alleine in dem (Fischer-) Dorf, in dem er aufwuchs: Raufarhöfn. Sein Großvater und seine Mutter sind weggezogen, dennoch haben sie einen hohen Stellenwert in seinem Leben und regelmäßig Kontakt. 
Kalmann wird zwar als selbsternannter Sheriff von Raufarhöfn (samt Cowboyhut und Pistole) belächelt, bestreitet seinen Lebensunterhalt jedoch selbstständig. 

Der Schreibstil des Autoren gefiel mir gut, obwohl ich anfangs einige Seiten gebraucht habe, um mich gänzlich darauf einzulassen. Es wird aus Kalmanns Sicht geschrieben, einfach und (intellektuell) eingeschränkt. Aber genau das habe ich schnell zu schätzen gelernt, denn insbesondere dieser Umstand machte den Roman und die Romanfigur Kalmann sehr authentisch. Einbezogen wurden auch Land & Leute: Die Beschreibungen der isländischen Landschaft und einiger Gepflogenheiten fand ich wunderbar. 

Die Gestaltung des Covers möchte ich zudem positiv hervorheben, denn ich finde es äußerst passend zur Geschichte und einfach nur schön. Zurückhaltend, dennoch ausdrucksstark. 

Kalmann hat mich überzeugt. Ich war gespannt darauf, zu erfahren, wohin mich der Weg mit Kalmann führen würde. Das Buch habe ich schnell durchgelesen, was einerseits trotz der Einfachheit an dem flüssigen Schreibstil lag und andererseits daran gelegen hat, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Der Roman war für mich ein Lesehighlight!