Rezension

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Absolut empfehlenswerter Krimi

Tödlicher Triumph - Ralf Kurz

Tödlicher Triumph
von Ralf Kurz

Erster Satz:

Nichts deutete darauf hin, dass die Zeitspanne von zehn Sekunden das Leben von Achim Strahle auf eine Art verändern würde, die er sich in seinen schlimmsten Alpträumen nicht vorzustellen vermocht hätte.

 

Inhalt:

Als der Leitende Oberstaatsanwalt Achim Strahle verschwindet, werden sofort Alarmstufe Rot und eine SOKO einberufen. Der Täter ist sogar so dreist und ruft bei den Beamten an und fordert Kommissar Bussard dazu auf, zu ermitteln. Schon bald taucht Achim Strahles grausam zugerichtete Leiche auf und Bussard wird von einem schaurigen Tatort zum nächsten geschickt. Zwar gibt es Beweise und die Fahndung nach dem Hauptverdächtigen läuft auf Hochtouren, doch Bussard hinkt dem Täter immer einen Schritt hinterher, der eine blutige Spur durch Freiburg zieht und die Bevölkerung in Angst versetzt. Aber was ist das Motiv hinter den schaurigen Morden? Und ist der Hauptverdächtige wirklich raffiniert genug für solch gut durchdachte und sauber ausgeführte Exekutionen?

 

Meine Meinung

Handlung:

Das Buch hat mich bereits mit der ersten Seite in den Bann gezogen. Die Handlung schreitet schnell voran, trotzdem werden die Charaktere gut beschrieben und man hätte das Buch auch ohne das Vorwissen aus den ersten beiden Teilen lesen können. Bald taucht schon die erste Leiche des Leitenden Oberstaatsanwaltes auf, der auf schmerzhafte und brutale Weise sterben musste, und ein Hauptverdächtiger ist aufgrund von Beweisen und alten Akten gefunden, doch er vermag es sich Bussard und seinem Team zu entziehen und ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Dabei ist die größte Verwirrung die Frage nach dem Motiv. Auch hier musste ich miträtseln, schließlich gab es eindeutige Beweise, die für den Hauptverdächtigen sprachen, aber insgesamt hat es nicht zu ihm und ins Bild gepasst und ich hatte so meine Zweifel. Dann hatte Bussard plötzlich eine völlig neue Idee, was Täter und Motiv betrifft, und es kommt zu einer überraschenden und gelungenen Wendung mit großem Showdown. Hier ist die Spannung noch mal richtig hochgekocht und ich konnte das Buch erst recht nicht aus der Hand legen! Die Vernetzungen zwischen Opfern und Täter schienen zwar erst kompliziert, doch Ralf Kurz hat es toll geschafft, das Netz zu entwirren, keine Logiklücken aufkommen zu lassen und es dem Leser einfach zu erklären. Die Vertuschungen eines Mordes, die von höheren Beamten begangen wurden, fand ich sehr schockierend, grade weil dies in Deutschland bestimmt öfters passiert, und zwar nicht nur in Mordfällen sondern auch an anderen Ecken. Leider gibt es nicht immer einen Kommissar Bussard, der dies aufdeckt und den Leuten ihre gerechte Strafe zuführt. Für die Handlung gibt es jedenfalls volle Punktzahl: 5 von 5 Punkten.

 

Charaktere:

Kommissar Bussard ist ein mir sehr sympathisch, er kann sich gegen aufdringliche Presseleute gut durchsetzten und geht voll in seinem aktuellen Fall auf. Dadurch vernachlässigte er leider seine Familie, wobei ich die Handlungen seiner Frau nicht wirklich nachvollziehen konnte, und lebt nun alleine in einer neuen Wohnung. Er ist offen für Neues und teilt den anderen Kripobeamten auch oft seine Zweifel bei Ermittlungen mit. Zwar hat es dieses Mal etwas gedauert, bis er auf den wirklichen Täter und sein Motiv gestoßen ist, doch merkt man zweifelsfrei, dass er einer der besten Kommissare ist. Er hat auch seine Ecken und Kanten und ich fand es sehr menschlich und sympathisch, dass er den Täter in bestimmten Punkten ebenso wie ich verstehen konnte.

Mit dem Täter habe ich richtig mitgefühlt und ich konnte seine Beweggründe gut nachvollziehen. Zwar hätte ich anders gehandelt, aber durch fiese Vertuschung wurden ihm viele Jahre seines Lebens geraubt und wahrscheinlich gibt es viele Leute, die seine Taten für gerecht oder richtig halten. Ich hätte mir für ihn auf jeden Fall ein anderes Ende gewünscht, wobei er ja damit nicht einverstanden gewesen wäre. Aber es war auch mal gut einen halbwegs sympathischen Täter zu erleben und nicht nur kranke Psychopathen.

Viele von Bussards Kollegen fand ich ebenfalls gut beschrieben und nett, allerdings sind mir im Laufe und besonders gegen Ende des Buches viele richtig unsympathisch geworden und das Bild von Täter und Opfern hat sich ziemlich gedreht. Für diese interessante Wandlung und einen tollen Kommissar gibt es wieder 5 von 5 PunktenJ

 

Schreibstil:

Der Schreibstil ist super  und einfach zu lesen, komplexe Vernetzungen werden einfach beschreiben und bei den Handlungen gibt es durchgängig einen roten Faden. Die Perspektivenwechsel und die Kapitelaufteilung haben mir ebenfalls sehr gut gefallenJ 5 von 5 Punkten.

 

Cover:

Das Grundmotiv der ersten beiden Bände bleibt bestehen, nur ein neues Motiv, das diesen Fall Bussards widerspiegelt, wurde hinzugefügt. Diese Idee finde ich klasse, man erkennt sofort, dass die drei Bücher zusammengehören. Deshalb wieder 5 von 5 Punkten.

 

Fazit:

Endlich mal eine Reihe, bei der die Bände nicht beständig nachlassen! Ebenso wie der 1. Und der 2. Teil hat mir „Tödlicher Triumph“ sehr gefallen und ich kann es jedem Krimileser nur empfehlen! Insgesamt 5 von 5 Punkten.