Rezension

Spannung mit kleinen Schwächen

Tödlicher Triumph - Ralf Kurz

Tödlicher Triumph
von Ralf Kurz

Bewertet mit 4 Sternen

Als der leitende Oberstaatsanwalt entführt wird, ahnen Bussart und seine Kollegen zunächst nicht, welch blutige Spur der Täter durch Freiburg ziehen wird. Denn auch wenn seine Identität schnell fest zu stehen scheint, so bleibt er wie vom Erdboden verschluckt. Doch die Zeit rinnt den Kommissaren davon, denn der Mörder treibt ein perfides Spiel…

Der dritte Teil der Freiburg-Krimi-Reihe um Kommissar Bussart lässt den Erstleser nicht im Regen stehen – auch ohne Vorkenntnisse kommt man gut in die Geschichte hinein und lernt den Protagonisten und sein Wesen in groben Zügen kennen. Zwar gefallen mir ein paar persönliche Infos mehr immer recht gut, aber im Laufe der Zeit gewinnt der Leser doch ein immer besseres Bild vom etwas depressiv verstimmten, jedoch trotzdem recht sympathischen Kommissar.
Der positive Eindruck zu Beginn wurde bei mir später leider ein wenig durch zu viele Rückblenden und Gedanken der Beteiligten getrübt, da diese ein wenig zu ausführlich das Geschehene wiederholten, teils immer und immer wieder, fast schon mantraartig. Dies nahm mir zwischenzeitlich ein wenig die Leselust.
Jedoch gewann der Plot dann unerwarteterweise doch wieder enorm an Fahrt, was mich für die Wiederholungen entschädigt hat.
Ralf Kurz versteht es, den Sachverhalt flüssig und gut lesbar zu schildern. Meines Erachtens ist die Mischung aus Ermittlungsarbeit und ein wenig „Zwischengeplänkel“ in Ordnung, der Spannungsbogen insgesamt doch sehr gut geführt. Die eine oder andere überraschende Wendung gibt dem Krimi die benötigte Würze, die in einem gut durchdachten Finale gipfelt.
Leider fehlt mir persönlich für einen Regionalkrimi ein wenig der Bezug zum Schauplatz – so wird hier und da am Rande Freiburg zwar erwähnt, aber die virtuelle Reise durch die Straßenzüge (wie man sie beispielsweise bei Donna Leon kennt) bleibt bedauerlicherweise aus.

Insgesamt ein für mich durchaus lesenswerter Krimi, bei dem es hier und da noch kleine Schwächen gibt, was mich jedoch nicht davon abhält, die Vorgänger bei Gelegenheit einmal näher zu betrachten.
Daher kann ich hier guten Gewissens 4 von 5 Sternen vergeben.