Rezension

Abstruse Mischung aus Kriminalroman und Romanze - wirklich ideenreich, aber realitätsfern und mit Logikfehlern

Liebe knistert wie Brausepulver -

Liebe knistert wie Brausepulver
von Lene Hansen

Bewertet mit 2.5 Sternen

Kurz nach der Beförderung zur persönlichen Assistentin der Chefin einer Firma für Innendesign in München erhält Valerie die Nachricht, dass ihre geliebte Großtante Berenike nach einem Herzinfarkt im Koma liegt und sie die Vollmacht über Berenikes Angelegenheiten erhalten hat. In Sorge fährt Valerie kurzerhand nach Berlin, kann ihre Großtante aufgrund eines hochansteckenden Virus, das im Krankenhaus grassiert, allerdings nicht besuchen. Stattdessen widmet sie sich Berenikes Café, das sie offenbar nur stiefmütterlich betrieben hat. Voller Elan backt Valerie Schokoladenkuchen und serviert Frühstück, ist jedoch zunehmend irritiert von allerlei Ungereimtheiten und kryptischen Nachrichten ihrer Großtante. 
Der frühere Gentlemandieb Niklas kümmert sich als alleinerziehender Vater um seine zwei Söhne in Hamburg, als er von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Er soll einen letzten Coup wagen und wird dafür für einen Gemäldediebstahl von seiner ihm unbekannten Auftraggeberin nach Berlin zitiert. An dem vereinbarten Treffort stößt er auf Valerie, die sich ihm als Aushilfe in dem Café vorstellt und offenbar ahnungslos in Bezug auf seinen geheimen Auftrag ist. 
In "Liebe knistert wie Brausepulver" steht weniger die Entwicklung einer Liebesbeziehung im Vordergrund, als vielmehr das Geheimnis um Großtante Berenike und ihr Café sowie Niklas, der gezwungen wird, ein letztes Mal einen Kunstraub zu begehen. 
Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren Valerie und Niklas geschildert. Sie ist abwechslungsreich und unterhaltsam, aber auch sehr abenteuerlich geschildert. Neben der recht speziellen Untergrundtätigkeit von Niklas und Valeries Großtante, bei der es sich ohne Zweifel um die unbekannte XX handeln muss, ist die Geschichte auch durch einige Logikfehler nicht ganz ernst zu nehmen. 
Das Buch ist eine lebendige Geschichte zwischen Romanze und Kriminalroman, will aber in Bezug auf kein Genre so richtig zu zünden. Zu seicht und vorhersehbar mangelt es der Geschichte an Spannung, hat aber aufgrund ihres Ideenreichtums und der vielfältigen individuellen Charaktere aber dennoch ihren Reiz und Charme. Dennoch muss man gehörige Abstriche an die Logik und Schlüssigkeit der Geschichte machen. In wenigen Tagen ereignet sich viel zu viel und die Motive der Charaktere bleiben dabei auf der Strecke.