Rezension

ACHTUNG: Suchtgefahr!

Geheilte Herzen - Melissa Foster

Geheilte Herzen
von Melissa Foster

Bewertet mit 5 Sternen

Ich hatte ja versprochen, dass ich auch die anderen Bände der Braden-Reihen lesen würde und heute war es endlich soweit – Band 1 konnte sich nicht länger vor mir verstecken!

Seit Jahren schwärmt Jewel für Nate Braden, den besten Freund und Kameraden ihres gefallenen Bruders. Doch er scheint unerreichbar. Jewel trägt schon lange die Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister und hat kein Interesse an Dates oder Beziehungen, außer natürlich mit Nate, aber das, da ist sie sich sicher, wird nie passieren, immerhin könnte er jede haben.

Nate ist schon so lange in Jewel verliebt, dass er gar nicht mehr sagen kann wie lange. Zuerst haben ihn der Altersunterschied und der Respekt seinem besten Freund – Jewels Bruder Rick – gegenüber von ihr ferngehalten, jetzt sind es die Schuldgefühle. Rick starb unter Nates Kommando und er kann sich das einfach nicht verzeihen, genauso wenig, wie er es schafft Jewel oder ihrer Familie gegenüberzutreten. Ricks letzter Wunsch war es gewesen, dass Nate sich um seine Familie kümmern und sie beschützen solle. Wird Nate es schaffen die Schuldgefühle hinter sich zu lassen und Jewel endlich seine Liebe gestehen?

Die beiden haben mir wirklich das Herz gebrochen. Sie lieben einander sehr, aber Nate wird von seinen Schuldgefühlen aufgefressen. Selbst als er Jewel näherkommt, hat er ständig Angst, was wohl passiert, wenn sie erfährt, dass er den Befehl gab, der in letzter Konsequenz zum Tod ihres Bruders führte. Er ist sich sicher, dass sie ihn dann zum Teufel jagen wird. Jewel dagegen spürt wie tief verletzt Nate aus dem Krieg heimgekehrt ist und sie will nur, dass es ihm endlich wieder besser geht. Sie möchte ihm helfen, ihn heilen und sein Anker sein. Doch der Schmerz um den Verlust ihres Bruders sitzt tief.
Mir waren beide direkt sympathisch. Ich habe mit ihnen mitgefühlt, Tränen vergossen und wollte sie einfach nur tröstend in den Arm nehmen. 

Normalerweise tue ich mich schwer mit Liebesromanen in denen es überwiegend um „sie wollen sich, aber es geht nicht“ geht, aber hier liegt die Sache anders. Es sind keine eingebildeten oder künstlich heraufbeschworenen Gründe. Klar, könnte Nate Jewel einfach sagen, was ihn quält und auf das Beste hoffen, doch ich kann nachvollziehen, warum er das nicht kann. Im Moment hat er sie in seinem Leben, wenn auch nicht ganz so, wie er es gerne hätte und er hat Angst, dass sie vollkommen aus seinem Leben verschwindet, wenn sie es weiß. Er braucht sie, auch wenn er es selbst nicht sieht. Sie ist sein Kompass, sie zeigt ihm den Weg hinaus aus seiner Trauer und den Schuldgefühlen, doch er muss erst dazu bereit sein. Sein Trauma sitzt tief und das ist nicht verwunderlich. 
Auch Jewel ist traumatisiert. Sie hat in ihrem jungen Leben schon zu viele Verluste erlebt und panische Angst noch jemanden zu verlieren.

Fazit: Ich liebe dieses Buch! Ich bin so froh, dass ich es gelesen habe! Ich habe ja zuerst Band 4 der Reihe gelesen und mich direkt in die Bradens verliebt, ich hätte nicht gedacht, dass Band 1 ihm das Wasser reichen könnte, aber ganz ehrlich: ich kann mich nicht entscheiden, welches Buch mir besser gefällt! Ich fürchte, ich bin süchtig nach dieser Reihe. 
Das Buch ist so gefühlvoll und einfühlsam geschrieben. Man ist ganz nah an den Protagonisten und fühlt wirklich mit ihnen. Man möchte ihnen helfen und man wünscht ihnen wirklich nur das Beste. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und habe auf Unterbrechungen ziemlich aggressiv reagiert. Deswegen eine kleine Warnung: 

ACHTUNG: Suchtgefahr!