Rezension

Zurück zu Hause

Geheilte Herzen - Melissa Foster

Geheilte Herzen
von Melissa Foster

Bewertet mit 3.5 Sternen

Seit Nate Braden aus Afghanistan zurück ist, hat er es vermieden seiner großen Liebe Jewel Fisher zu begegnen. Wie soll er ihr auch sagen, dass er den Befehl gab, der ihren Bruder das Leben kostete. Jewel hat den Verlust ihres Vaters und ihres Bruders nie verwunden und klammert sich an die Familie, die ihr geblieben ist. Sie wagt kaum daran zu denken, wie sie ihre große Liebe Nate in ihr durchorganisiertes Leben einfügen könnte – sollte er sie je als Frau wahrnehmen.

Ich habe von diesem Liebesroman sehr viel mehr erwartet. Bevor ich mir auch nur die Namen der Protagonisten merken konnte, geschweige denn ihre Charaktere auch nur ein bisschen Hintergrundgeschichte bekamen, musste ich schon seitenweise erotische Phantasien über mich ergehen lassen. Wohlgemerkt bevor es zu einem ersten Treffen der beiden kam. Auch nach dieser Begegnung nahmen die Phantasien kein Ende. Erste tatsächliche Erzählpassagen fanden sich dann ab der Hälfte des Buches.

Sehr schade, da beide Charaktere genug Potential für einen wirklich guten Roman haben. Beide müssen Traumata verarbeiten, beide haben Familien, deren Geschichten nur darauf warten erzählt zu werden. Mich dann mit ein paar läppischen Szenen abzuspeisen, um sich dann in Brustmuskeln und Hormonreaktionen zu verlieren, fand ich schwach. Nur etwa 1/3 des Buches wartet tatsächlich mit einer Geschichte auf. Wem das reicht, der findet hier einen Liebesroman mit sympathischen Charakteren und einem interessanten Hintergrund. Meinen Geschmack hat das Buch leider nicht getroffen. Schade, um das nicht ausgeschöpfte Potential.