Rezension

Akzeptables Ende, wenn auch nicht ganz zufriedenstellend

Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt -

Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt
von Anna Benning

Bewertet mit 4 Sternen

Raynes Welt wird auf den Kopf gestellt – und das im wahrsten Sinne, denn sie wird Mirrorlady und soll fortan den Mirror regieren. Das jedoch ohne Adam an ihrer Seite, der ohne sein Dark Sigil und als Sohn der Verräterin und Terroristin Leanore Tremblett den Mirror verlassen musste. Dabei bräuchte sie Adam so dringend, denn die Fronten verhärten sich und der Mirror wird nicht nur von Leanore bedroht, sondern auch von den Oberen des Mirrors selbst, die ihre Interessen durch ein Mädchen aus Prime gefährdet sehen. Kann Rayne einen Untergang des Mirrors und eine Ausbreitung der Chaosmagie durch die ehemalige Mirrorlady verhindern?  

Wer ein fulminant spannendes und actiongeladenes Finale erwartet – so wie ich –, der wird enttäuscht werden. Der große Showdown, wie es ihn in der Vortex Reihe gab, bleibt aus. Nach meinem Empfinden vollzieht sich die Klimax eher unspektakulär, sowohl inhaltlich als auch erzähltechnisch. Den Epilog hätte es nicht gebraucht, er hat mich fast schon gestört, da er wie eine erzwungene Erklärung wirkte. Auch Adams Mutter als Antagonistin und personifiziertes Böse blieb mir zu blass, zu intentionslos und ihre Handlungen hätten besser erläutert werden können.

Das Geschehen in diesem Band vollzieht sich teilweise sprunghaft, mit mehreren Tagen Pause zwischen den Ereignissen. Die erzählte Zeit wird komprimiert, dadurch bot sich mir so manches Mal der Eindruck einer gehetzten Erzählung. Es ist ein Finale der eher ruhigeren Töne, das die tiefgründigen Beziehungsgeflechte in den Vordergrund stellt, was mich wiederum dann schlussendlich doch noch mit dieser Geschichte versöhnen konnte.

So spannungsgeladen mitreißen wie die Vortex-Bände konnte ich diese Reihe nicht, was ich aber nicht als etwas Negatives empfinde. Der Fokus liegt hier sehr stark auf der Beziehung zwischen Rayne und Adam und auf der Persönlichkeitsentwicklung der beiden. Die Grundidee zweier so verschiedener futuristischer Welten fand ich spannend und das Worldbuilding gefiel mir. Die Protagonistin konnte mich ab Band 2 für sich gewinnen, denn zu Anfang war ich nicht recht überzeugt von ihr. Doch auch die anderen Figuren, besonders Matt und Cedric, gefielen mir in ihrer Darstellung. Sie strahlten durch alle drei Bände eine Konstanz und Wärme aus, die es an vielen Punkten benötigte. Am beste gefiel mir der Plot Twist in Bezug auf Echo. Die Darstellung seiner Sicht hat mir die Tränen in die Augen getrieben und mich dazu bewogen, das Buch doch mit vier Sternen zu bewerten.

Ich bin gespannt auf die nächste Reihe von Anna Benning! In welche dystopische Welt sie uns wohl dann entführt?