Rezension

Alles ist Gift - mit etwas fehlender Action

Queen of the Wicked -

Queen of the Wicked
von Teresa Sporrer

Bewertet mit 4 Sternen

Belladonna arbeitet als Tourguide und Gärtnerin im wunderbaren Poison Garden unterhalb von Alnwick Castle. Sie kümmert sich um die giftigsten Pflanzen, denn sie selbst ist eine Gifthexe, deren Kuss allein tödlich sein kann. Durch diese Affinität kann sie sich ohne Probleme um die Pflanzen kümmern und sich sogar mit ihnen unterhalten, jedoch lebt sie dadurch sehr zurückgezogen. Allerdings liegt unheilvolles in der Luft – die Pflanzen benehmen sich seltsam und für Bella ändert sich plötzlich alles.

Nach dem mysteriösen Tod der Hexenkönigin befindet sich Belladonna selbst in der Rolle der neuen Königin. Neben all den Herausforderungen, denen sie sich nun stellen muss, zählt ebenso der charmante Dämon Blake, welcher durch eine List kurzerhand ihr Verlobter wird. Wem kann sie wirklich trauen? Und ist Blake vielleicht gar nicht so schlimm wie gedacht?

Belladonna mochte ich von Anfang an. Sie ist durch ihre Fähigkeiten eher einsam und allein und verbringt ihre Zeit mehr mit Giftpflanzen als mit Hexen oder Menschen. Jedoch mochte ich ihre Art und den Humor sehr. Sie ist durch ihre mangelnde Erfahrung zwar zunächst sehr naiv und lässt sich leicht lenken, allerdings steht sie im Verlauf der Story immer mehr zu sich selbst und ihren Gefühlen.
Auch Blake konnte mich sofort um den Finger wickeln. Ich liebe seine unmögliche doch charmante Art. Vor allem die Neckereien und Wortgefechte zwischen Blake und Bella waren sehr unterhaltsam. Die Dynamik zwischen den beiden passt einfach und konnte mich richtig fesseln.

Die Story an sich fängt langsam an und nimmt erst gegen Ende fahrt auf. Ich mochte die Entwicklung der Charaktere, auch wenn mich Bella teilweise mit ihrem mimimi sehr genervt hat (ach ich bin so alleine und brauche Zweisamkeit, deswegen darf ich das aaber Dämonen sind doch soo böse und Hexen dürfen sich nicht darauf einlassen jedoch ist Blake schon sehr heiß…). Bella konnte sich nicht so auf die Meinung anderer einstellen, weil sie ja eine Hexe ist. Und Hexen hören nicht auf Dämonen, Hexen sind besser als Dämonen blablabla. Es wurde teilweise alles mit dem Hexendasein rechtfertig, ohne es zu hinterfragen. Und ja, wir bekommen die Geschichte aus Sicht der Hexen erzählt, jedoch ist Selbstreflexion manchmal angepasst. Jedoch mochte ich wie Belladonna sich mehr und mehr selbst findet, ihre Weltansicht sich langsam verändert und sie anderen Leuten auch endlich die Stirn bietet. Es gab einige Intrigen und Plottwists die gut in die Story reingepasst haben. Manches war zwar zum Teil schon vorhersehbar, hat der Geschichte aber nicht geschadet.

Ich schätze so 70% des Buches fokussiert sich nur auf die Liebesgeschichte, da hätte ich mir doch mehr Action und Spannung erwartet. Das Königinsein wird gefühlt auch links liegen gelassen und so richtig gelernt, was man in der Rolle der Hexenkönigin machen muss, hat Bella nichts. Zudem hätte ich mir einfach mehr tiefen gewünscht, gerade in Bezug auf die Story selbst aber auch auf die Charaktere. Da sie doch sehr oberflächlich bleiben, mit Ausnahme von Bella und evtl. Blake. Auch kamen generell wenige Charaktere vor und die Handlung spielt gefühlt nur in 3 Räumen mit kurzer Ausnahme. Auf Grund des Klappentextes hatte ich dann doch etwas anderes erwartet.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich die Geschichte trotz kleiner Mängel trotzdem mochte und kaum aus der Hand legen konnte. Das Buch hat eine leichten und flüssigen Schreibstil, der einen gut durch die Story bringt. Ich hätte mir nur auch mehr über das Leben von Hexen, Dämonen und Fae etc. gewünscht oder ja sogar teilweise mehr Fantasy Elemente.