Am Tag und in der Nacht - immer wieder die Liebe...
Bewertet mit 3.5 Sternen
Claire, verzweifelt, verbittert, wütend - so begegnet uns eine junge Frau nach einer Fehlgeburt. Sie gibt ihrem Mann Rob die Schuld, ist zutiefst unglücklich, verändert sich. Nichts ist wie früher, sie lässt Niemanden an sich heran.
Alte Briefe lassen sie wieder Anteil am Leben nehmen, wenn auch nur ganz vorsichtig und in ganz kleinen Schritten. Die Daisy aus den Briefen des Kriegs-Londons im Jahre 1943 geht regelmäßig in die National Gallery in der ein monatlich wechselndes Gemälde gezeigt wird. Dort lernt sie, obwohl verlobt, den Maler Richard kennen. Anschaulich wird dargestellt, dass es auch in dieser düsteren Zeit Freude und Liebe gab.
Anhand der Beschreibung und der Ansicht der Bilder und der sich entwickelnden Beziehung zu einem attraktiven und unbelastetem Mann, anfänglich ähnlich der von Daisy zu Richard, überdenkt Claire ihr Leben. Wie wird es weitergehen?
Die Bilder werden so eindringlich beschrieben, dass man bedauert, sie nur in schwarz/weiß und so klein sehen zu können. Sie passen sehr gut in die Geschichte hinein, illustrieren entsprechende Abschnitte. Nicht zuletzt erfährt man einiges Interessantes über diese Gemälde und ihre Maler.
Camilla Macpherson schreibt unendlich gefühlvoll. Sie zeigt, wie Claire trauert und sich dennoch hineinversetzt in ein anderes Schicksal, wie ihre Gefühle wieder erwachen. Die Atmosphäre um Daisy und Claire wird lebendig, man kann Anteil nehmen an ihrem Leben und wünscht Beiden Glück.
Ein sehr romantischer Roman.