Rezension

Die Kunst neu anzufangen....

Am Tag und in der Nacht - Camilla Macpherson

Am Tag und in der Nacht
von Camilla Macpherson

Bewertet mit 3 Sternen

Niemand hat ihr gesagt, dass es so weh tun würde. Niemand hat erwähnt, dass etwas schon fehlen kann, bevor es überhaupt richtig dagewesen ist.
Die Erinnerung und das Leben sind im Moment zu viel für Claire und auch ihre Beziehung zu ihrem Mann Rob leidet sehr.
Doch da flattern plötzlich Briefe ins Haus von einer Daisy. Claire beginnt sie zu lesen und lässt sich ein auf eine Reise in die Vergangenheit und auf eine Reise in die Kunst, denn jeden Monat schaut sie sich fortan ein Bild im Museum an.

Normale, seichte Frauenbücher sind nichts für mich, aber hin und wieder einen schönen Roman mit geschichtlichem Hintergrund? Eine gute Idee. Und auch, dass es sich um Briefe und Kunstwerke dreht empfand ich als interessant.
Witzigerweise habe ich überhaupt keine Ahnung von den 13 dargestellten Gemälden und begab mich somit auf eine Reise ins Unbekannte.
In jedem Kapitel lernen wir einen kleinen Teil von Claire kennen, denn ihre Vergangenheit und ihren Schicksalsschlag präsentiert sie uns nicht auf einem silbernen Tablett. Ganz langsam nur wird klar, was Claire innerlich so zerrissen hat. Außerdem leidet man auch mit ihrem Mann mit, der oft nicht reagieren kann und auch immer nur alles falsch machen kann.

Die Briefe die Claire findet spielen in einem anderen Jahrzehnt. In jedem Satz spürt man aber auch dort die Gefühle und die Träume von Daisy. So hat man einen Einblick in zwei Leben. Ich verrate euch noch nicht einmal zuviel, wenn ich erzähle, dass wir mit Claire Gemälde anschauen gehen. Nur eines dieser Gemälde sagte mir etwas, aber durch das Abdrucken der Bilder, und der laienhaften, aber herzlichen Erklärung von beiden Frauen, konnte man sich die Bilder gut vorstellen. Man hatte immer das Gefühl mit vor dem jeweiligen Bild zu stehen.

Geschickt sind diese beiden Leben miteinander verknüpft. Von Trauer und Glück gleichermaßen geprägt werden beide Frauen ihren Weg gehen. Welcher dies ist, werde ich nicht verraten, denn ich finde, der Klappentext verrät viel zu viel. EIn kleines Geheimnis muss es doch noch geben, oder? Das ist dann auch mein Problem mit dem Roman. Vom Klappentext an ist man sich als aufmerksamer Leser bewusst, welches Geheimnis Claire mit sich trägt und vor allem wie der Roman sich entwickeln wird.
Später im Buch ist nichts mehr eine Überraschung, auch nicht als wir uns dem Ende näher. Ich las zu ende, was ich begonnen hatte, aber Freude machte es mir keine mehr. Da ich aber die Idee gut finde und etwas über Kunst gelernt habe, vergebe ich 3,5 Sterne.