Authentische Ermittlungen und toll geschrieben, leider sehr vorhersehbar!
Bewertet mit 3.5 Sternen
Dieser Wien-Krimi ist zwar kurz, aber doch recht spannend.
Seit Monaten geht in Wien ein Prostituiertenmörder um. Als es bei den Ermittlungen nicht so recht vorangeht, bekommt Marlies die leitende Aufgabe und findet schnell einen Verdächtigen. Doch dieser Mann ist unschuldig und es gibt ein weiteres Opfer. Marlies muss nun anders an den Fall heran gehen und sie wird von Selbstzweifeln gequält, denn sie gibt sich die Schuld am Tod des letzten Opfers.
Der Charakter Marlies ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen. Man taucht in diese Figur mit ihren Sorgen, Gefühlen und Ängsten ein und versteht sie wunderbar. Wie sie gegen die Steine, die ihr Helmut und andere in den Weg legen, ankämpft, ist beispielhaft. Fast bis zur Erschöpfung geht sie beruflich den Spuren nach und dass, obwohl gerade ihr Privatleben völlig zusammen bricht und sie allen Halt verliert.
Marlies ist eigentlich keine Sympathiefigur, aber ihre toughe Art und ihr Ehrgeiz machen sie zu einer Heldin.
Leider hatte ich früh einen Verdacht des Täters, der sich als richtig erwies, dennoch war es spannend zu sehen, ob ich damit richtig lag.
Die Autorin baut einige Wendungen ein, die verwirren sollen und neue Untersuchungsrichtungen brachten neue Erkenntnisse.
Gut gefallen haben mir die authentischen Ermittlungen und die Rolle der Frau in Form von Marlies als weibliche Kommissarin, die sich stets behaupten muss und von oben dem Aufklärungsdruck ausgesetzt ist. Genauso stelle ich mir Polizeiarbeit vor.
Ein runder Krimi, bei dem die gut dargestellte Rolle der Ermittlerin der Glanzpunkt ist. Ein Wien-Krimi ohne Schmäh, aber mit Frauenpower!
Kommentare
Nelebooks kommentierte am 28. November 2016 um 11:19
Das habe ich auch noch zu lesen. Ich habe aber auch schon bessere Bewertungen gelesen. Na, ich lass mich überraschen :-)