Rezension

Beeindruckend

Meeresfriedhof -

Meeresfriedhof
von Aslak Nore

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte einer mächtigen, sehr reichen Familie scheint aus den Fugen zu geraten, als die Großmutter ihrem Leben ein Ende bereitet und das Testament mit ihr verschwindet. Ein Erbschaftsstreit zwischen diesem sehr privilegierten Zweig der Familie und dem verarmten anderen Zweig des Stammbaumes der Falcks scheint unausweichlich. Alexandra - Sasha -, eine Enkelin vom reichen Arm dieser Familie macht sich auf die Suche nach dem Testament und der Wahrheit, die irgendwie mit einem verschwundenen Manuskript zusammenzuhängen scheint, das in den 1970ern vom Staatsschutz eingezogen worden war. Diese Suche nach Testament, Manuskript und Wahrheit führt sehr unterschiedliche und gegensätzliche Personen zusammen, die sich alle zu bespitzeln und anderes im Schilde zu führen scheinen, als sie vorgeben. Sehr bildhaft, sehr komplex geschrieben, oft auch verwirrend, sowohl was die Ereignisse um ein untergegangenes Schiff der Hurtigruten 1940 betrifft, als auch Geschehnisse in Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen, in die Norwegen involviert war, in den 1980ern und jungen 2000er Jahren. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben, dazwischen das Manuskript der Großmutter über den Untergang des Schiffes, den sie selbst überlebte, und die Irrungen und Wirrungen in den Kriegsjahren. Ein literarischer Roman, in der Tat, mit sehr eindrucksstarken, oft manipulativen Charakteren. Durch die Szenen-, Perspektiv- und Zeitenwechsel sehr spannend gehalten. Pageturner behauptet der Klappentext. Da hat er nicht unrecht. Eindeutig eine Empfehlung.