Rezension

Schwierig zu lesen

Meeresfriedhof -

Meeresfriedhof
von Aslak Nore

Bewertet mit 4 Sternen

Nichts als Lügen
Auf den ersten Blick hat mich das Cover und der Klappentext angesprochen. Dies ist der erste Band der 3 bändigen Familiensaga. Die ersten 100 Seiten hatte ich allerdings Probleme, dem Geschehen zu folgen. Viele Erzählstränge, ständig wechselnde Zeitebenen und jede Menge Personen und komplizierte Familienverhältnisse. Sehr geholfen hat mir der Stammbaum der Familie am Anfang des Buches. Dann wurde es besser und die geheimnisvolle Geschichte der Reederfamilie Falck begann mich zu fesseln. Deren Welt gerät aus den Fugen als die Großmutter und Schriftstellerin Vera sich das Leben nimmt und ihr Testament verschwunden ist. Olav Oberhaupt der Familie und Vorsitzender der Saga Stiftung ist in Sorge. Sollte seine Mutter womöglich den verarmten Zweig der Familie bedacht haben? Und was ist mit dem Manuskript ihres Buches Meeresfriedhof das vor Erscheinen in den 70er Jahren vom norwegischen Staatschutz beschlagnahmt wurde. Sasha, Tochter von Olav, die ihrer Großmutter sehr zugetan war, versucht um jeden Preis die Wahrheit heraus zu finden.

Der Autor lässt in dieser Familiengeschichte bedeutende historische Ereignisse Untergang des Hurtigrutenschiffes DS "Prinsesse Ragnhild" im Oktober 1940, des norwegischen Wiederstandes während des 2. Weltkriegs und verschiedenen Kriegsschauplätze im Nahen Osten mit einfließen. Manchmal war es mir ein Zuviel des Guten, es fiel mir zeitweise schwer, den Überblick zu behalten. Die Charaktere waren gut durchdacht und kamen sehr realistisch rüber. Am Ende wartet eine große Überraschung auf den Leser. Trotz einiger Längen hat mir das Buch gut gefallen. Hoffentlich kann ich mich noch daran erinnern, wenn Band 2 erscheint.