Rezension

Mir fehlte es an Spannung, an Sympathieträger und Nähe zu den Figuren

Meeresfriedhof -

Meeresfriedhof
von Aslak Nore

Bewertet mit 2.5 Sternen

Aslak Nore – Meeresfriedhof

 

Nach dem Tod von Familienpatriarchin Vera Lind versucht ihre Enkelin Sasha das verschwundene Testament zu finden. Ihr Vater Olav ist im hohen Alter noch immer der Vorsitzende des Familienunternehmens und stets auf die Erbfolge und die Macht, die der Name repräsentiert, bedacht.

Doch nicht nur Sasha sucht nach dem Testament. Auch Hans Falck, der seit Jahren kaum Kontakt mit dem Rest der Familie hat, sucht nach Antworten.

Zeitweise gemeinsam versuchen Sasha und Hans Familiengeheimnisse zu entschlüsseln und geraten dabei in ein Netz aus Lügen, Korruption und Geheimnissen.

Wird sich das Testament finden?

 

Ich habe noch kein Buch von Aslak Nore gelesen.

Dieser Roman ist sehr komplex und mit 544 Seiten leider noch nicht auserzählt.

Ich habe mich für das Buch entschieden, weil hier Vergleiche mit Stieg Larsson gezogen wurden, dessen Bücher ein Spannungsgarant sind.

Ich habe für mich ungewöhnlich lange gebraucht, um das Buch fertig zu lesen.

Der Erzählstil ist sehr detailreich und teilweise langatmig, trotz extrem vieler Perspektiv- und Zeitwechsel.

Gleich zu Anfang wird ein extrem großes Figurenensemble aufgefahren, sodass ich einige Zeit brauchte um überhaupt in der Geschichte anzukommen.

Dank des Stammbaumes am Anfang des Buches konnte ich mich orientieren, wer zu welchem Zweig der Familie gehört. Das war auch nötig, um überhaupt ein Gefühl für die Familienstrukturen zu bekommen.

Leider gab es keine durchgängige Spannung, das Tempo war zwar in einigen Abschnitten hoch, dann aber kommt die Handlung fast zum Erliegen während Begebenheiten ausführlich erklärt werden.

Ein Teil der Charaktere wie Sasha, Olav oder Hans sind detaillierter ausgearbeitet während andere Familienmitglieder oder Figuren für mich recht blass blieben.

Im Laufe des Buches konnte mir eigentlich keiner wirklich sympathisch werden, weswegen ich auch das Interesse verlor. Während Sasha am Anfang noch gute Motive hatte, hat sie mich am Ende des Buches absolut enttäuscht, doch mehr will ich gar nicht sagen, denn das Aufdecken der Familiengeheimnisse ist hier einer der Hauptplots.

Sagen wir es einfach mal so, nichts ist wie es scheint, jeder hat seine dunklen Geheimnisse und in dieser Familie herrscht Macht, Korruption und Lügen, was zusammen genommen spannend hätte sein können.

 

Die verschiedenen Schauplätze sind aber gut herausgearbeitet. Hier wurde darauf geachtet auch gleich die passende Atmosphäre mitzuliefern, die mir beim Lesen geholfen hat.

 

Ich denke, für mich ist diese Buchreihe damit beendet. Ich hätte mir deutlich mehr Spannung gewünscht und tatsächlich weniger Figuren die mitmischen. Das führte teilweise zu einer langatmigen Handlung die mich mehr und mehr verlor. Das es keine sympathischen Figuren gab, mit denen ich hätte mitfiebern oder hoffen konnte, hat der Geschichte meines Erachtens auch nicht gut getan.

Die Zeitwechsel und Perspektivwechsel waren zwar interessant, aber auch hier gab es viel Unruhe dadurch wurde ich immer wieder aus dem Lesefluss geworfen.

Es gab zahlreiche Wendungen und Sackgassen, es gab noch mehr Stolpersteine für sämtliche Figuren. Wirklich überrascht hat mich das Finale aber doch nicht.

Machmal passt der Leser einfach nicht zum Buch, manchmal stimmt einfach nicht die Chemie, und das war hier der Fall. Die Fortsetzung werde ich nicht lesen, auch wenn ich gern gewusst hätte, wie es ausgeht.

 

Es tut mir leid keine positivere Rezension schreiben zu können.

 

Das Cover passt zum Inhalt, hat mich aber nur mässig angesprochen.

 

Fazit: Mir fehlte es an Spannung, an Sympathieträger und Nähe zu den Figuren. 2,5 Sterne.