Rezension

beeindruckend, mitreisend, rasant und einfach unfassbar gut

Wir sind für die Ewigkeit -

Wir sind für die Ewigkeit
von Astrid Töpfner

Bewertet mit 5 Sternen

Durch die ersten Seiten bin ich regelrecht atemlos durchgerast. Es war so plastisch und intensiv erzählt. Die Flucht und alles was Mercedes dazu noch erlebt hat. Einfach traurig und berührend zugleich. Ich habe wirklich einmal mein Essen auf dem Herd vergessen und nicht mehr dran gedacht, bis es etwas komisch roch. Nun ja ist nichts weiter schlimmes passiert...;) 

Dieser historische Roman ist wirklich mitreißende in seiner kompletten Länge. Er behandelt die Zeit des spanischen Bürgerkriegs, sowie die Zeit danach unter Franco. Es sind einige historische Persönlichkeiten zugegen und auch sonst merkt man, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Was das angeht gibt es im Buch am Ende auch nochmal ein ausführliches Kapitel. Sehr interessant, kann ich nur sagen.

 

Nun zum Inhalt. 

Wir begeben Mercedes, einem jungen Mädchen auf der Flucht vor dem Krieg. Dieser Krieg nimmt ihr alles, gibt ihr aber auch einiges unerwartet oder für kurze Zeit. Es ist ein ständiges Chaos in ihrem Leben. Auf der Flucht lernt sie Agustin kennen und später auch lieben. Sie flüchten nach Frankreich und kommen dort in einem Internierungslager. Das ist wirklich die menschenunwürdigste Zeit in ihrem Leben. Doch als Agustin erkrank und weggebracht wird, kommt er nicht mehr aus dem Krankenhaus zurück. Mercedes muss sich ab da alleine durchschlagen, eigentlich will sie nicht zurück nach Spanien solange Franco an der Macht ist. Doch ist das klug? Was wird sie tun? 

 

Es ist der Auftakt zu einer Spanien-Saga, ich bin sehr gespannt auf den zweiten Band. Es bleiben am Ende immer noch einige wichtige Fragen offen, die hoffentlich dann weitergeführt werden. Astrid Töpfer hat einen so angenehmen und vereinnahmenden Schreibstil, da kann man nicht genug von bekommen. Ich habe mir im ganzen Buch so einige Szenen angestrichen, die mir besonders gefallen haben oder mich sehr berührt haben. Somit ist es schwer eine spezielle rauszunehmen. Wenn ich doch eine Szene raussuchen müsste, ist es die mit Felicidad auf dem Weingut, da es einfach unbeschwerte und glückliche Zeiten sind. Es ist ein Anker in den Wirren des Krieges und eine ruhige Zeit vor dem Sturm.  

 

Später in ihrem Leben findet sie sogar noch mal eine Liebe. Doch inwieweit hält die dem andauernden Belastung stand? 

 

>> Schuld und Liebe waren wie Öl und Wasser: Selbst wenn man sie kurzweilig vermischen konnte, schwamm die Schuld über kurz oder lang wieder obenauf. <<

 

Fazit:

 

Ich kann es dieses Buch jedem empfehlen, der keine Angst vor schonungslosen Tatsachen hat bezüglich des spanischen Bürgerkriegs, denn es enthält wirklich alles was reingehört....Leid, Angst, Liebe, Furcht, Zweisamkeit, Verrat, Einsamkeit…das gepaart mit diese wirklich geschichtsträchtigen Zeit einfach grandios und mitreisend.

Jeder der schon die neapolitanische - Saga von Elena Ferrante geliebt hat wird hier auch fündig werden, sich zufrieden mitgerissen lassen und wundern wie schnell die Seiten verflogen sind.