Rezension

Beeindruckende Umsetzung nach vorbildlicher Recherche!

Die Kinder von Nebra - Ulf Schiewe

Die Kinder von Nebra
von Ulf Schiewe

Bewertet mit 5 Sternen

Zu den Büchern von Ulf Schiewe kann man wohl sehr bezeichnend sagen: Wieder einmal ein sehr mitreißendes Werk, wie man es vom Autor nicht anders kennt!

Rezension zu „Die Kinder von Nebra“ von Ulf Schiewe

 

Achtung: Könnte Spoiler enthalten!

 

Gelesen im Format Taschenbuch mit 624 Seiten, ISBN 978-3-404-18428-6

 

 

 

Wie soll man ein solches Buch beschreiben und dabei nicht zu viel von der wirklich schlüssigen und spannenden Handlung preisgeben?

Vom Erscheinungsbild gibt das Buch dem Leser ein Gesamtbild allein schon in seiner Aufmachung. So enthält es auf den Innenseiten des Einbands eine Karte mit den wichtigsten Handlungsorten und geographischen Verbreitungsgebieten einzelner Volksstämme, die Teil der Handlung sind.

Sprachlich ist es flüssig und mitnehmend, dennoch locker und gut verständlich geschrieben.

Im Anhang geht der Autor auf seine Quellen ein und gibt zusätzlich, neben der Liste über Personen der Handlung, noch einen Überblick zu den Göttern, die angebetet wurden.

Ulf Schiewe ist es gelungen, in einem tatsächlich wirklich imposanten Werk eine Zeit zu beschreiben, über die wir heute leider nicht so viel wissen, wie wir es uns wünschen würden.

Dennoch hat er genau die archäologisch und wissenschaftlich nachgewiesenen Aspekte wunderbar aufgegriffen und eingearbeitet.

Dies beginnt beim Glauben, indem er beschreibt, wie auch nahe Volksstämme nicht immer die gleichen Obergötter hatten, denen sie besonders huldigten.

Es geht aber auch weiter zu Gepflogenheiten, wie zum Beispiel, dass Männer teilweise in ihrer Jugend weite Wanderungen unternahmen, um die Welt kennen zu lernen und die auf der Reise gewonnen Erkenntnisse später, in der Heimat, für das eigene Volk mit zu nutzen.

Die Geschichte selbst ist spannend und sehr gut erzählt.

 

Wer sich bezüglich der Himmelsscheibe von Nebra bereits mit neueren archäologischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen befasst hat, wird schnell erkennen, dass Ulf Schiewe dabei vor allem auch die Ergebnisse, zu denen Harald Meller und Kai Michel in ihrem fantastischen Sachbuch über die Himmelsscheibe kommen einbezogen hat. Das wirkt sich um so beeindruckender auf das Werk des Autors aus und macht es noch authentischer.

Darüber hinaus bezog er auch neueste genetische Erkenntnisse mit ein, die heute die Möglichkeit geben uns ein äußeres Erscheinungsbild der Menschen in damaliger Zeit zu machen. Und das ist nicht immer so gewesen, wie wir es uns heute vorstellen.

 

Fazit: Ein absolut gelungenes Werk, das berechtigt als sehr gut recherchiert bezeichnet werden kann und das in seiner Kombination aus Realität und fiktiven Einzelelementen zu einer exzellenten Komposition ausgearbeitet wurde.

Eine unbedingte Leseempfehlung! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️