Rezension

berührendes Debüt

Wir von der anderen Seite - Anika Decker

Wir von der anderen Seite
von Anika Decker

Bewertet mit 4 Sternen

Anika Decker hat mit „Wir von der anderen Seite“ einen schönen Debütroman zu einem sehr ernsten Thema geschaffen.

Die Drehbuchautorin Rahel ist dem Tod so gerade von der Schippe gesprungen und erwacht aus dem Koma. Zunächst begreift sie nur schwer, dass der knochige Körper ihrer ist. Erst nach und nach erschließt sich ihr, wie krank sie tatsächlich ist. Es gibt so einiges an das sich Rahel zunächst noch nicht erinnern kann, aber das wird mit der Zeit. Es warten noch einige Behandlungen auf Rahel, der Genesungsprozess ist langwierig.  Obwohl sie auf äußerst unsensible Ärzte trifft, gelingt es ihr den Kopf oben zu behalten, auch dank der Familie und ihres Humors. Die Familie ist eine wahre Stütze für Rahel, auf die sie in der Krisensituation wirklich zählen kann.

Durch die Ich – Erzählung bekommt der Roman eine besondere Authentizität.

 

Obwohl es um ein ernstes Thema geht, liest sich die Geschichte locker und leicht.  Die Komik, die hier teils zum tragen kommt, wirkt zu keiner Zeit  unangebracht. Das Eichhörnchen vom Cover hat eine schöne Rolle im Buch, erscheint es Rahel in deren  „Drogenrausch“ (Medikamentencocktail) doch ab und an zu.

Die Personen sind allesamt liebevoll und genau gezeichnet, sie wirken glaubhaft.

Rahel muss sich in ihr Leben zurückkämpfen und wieder neu ausrichten. Man kann Rahel auf  diesem Weg begleiten, mit ihr lernen kleine Dinge wertzuschätzen und auf das zu achten was einem gut tut.