Rezension

Break a leg!

Blackwood - Britta Sabbag

Blackwood
von Britta Sabbag

Bewertet mit 2.5 Sternen

Gesine hat ein schweres Schicksal. Kaum fünfzehn ist sie, ihre Mutter starb bei einem tragischen Unfall, sie selbst muss nach Irland gehen, wo ihre letzte Verwandte, Tante Wanda, lebt. Dort, in Blackwood, fühlt sie sich als Außenseiter. Sie ist das Schnitzelmädchen, das in jedes Fettnäpfchen tritt und kaum weiß, wie sie klarkommen soll. Doch dann erscheinen in dem antiken Schreibtisch im oberen Zimmer Briefe - von ihrem zukünftigen Ich. Und sie selbst hat mehr aus Zufall die Hauptrolle in dem Theaterstück der Schule ergattert, zusammen mit dem Schulprinzen Arian Mary - was der Schulprinzessin so überhaupt nicht passt. Zum Glück gibt es Mimi, die Cafébesitzerin, die die besten Essen der Welt macht und immer einen Rat parat hat. Doch ob das hilft, als Gesine eines Diebstahls beschuldigt wird?

Eigentlich eine interessante Idee. Briefe aus der Zukunft - wer würde die nicht lesen? Aber ehrlich gesagt, blieb genau dieser Aspekt der Geschichte so blass wie die Geister, die sich im Butterschloss herumtreiben. Ob die ältere Gesine jetzt geschrieben hätte, oder die jüngere Gesine einen Glückskeks von nächsten Chinesen mitgenommen hätte - der Erkenntnisgewinn wäre bei beiden in etwa gleich gewesen. Wozu schreibt man seinem jüngeren Ich, wenn man ihm nicht wirklich konkret helfen will? Die klischeehaften Darstellungen der Schulbeziehungen wurden lediglich ein wenig durch Sam aufgelockert, die Schulprinzessin zeichnet sich wie vom Reißbrett als wunderschön und wunderfies aus. Immer wieder unverständlich ist mir auch, warum sich ein heldenhafter, reicher Junge in ein tollpatschiges, wenig schlagfertiges Mädchen verlieben soll; die von anderen behauptete Stärke Gesines fand ich so gut wie nie. Auch ist mir der Magiestrang um den Schreibtisch völlig unverständlich geblieben. Warum sollte sich das Schicksal ändern lassen durch das, was dem Schreibtisch passiert oder auch nicht? Da fehlten mir - Jugendbuch hin oder her - ein paar Erklärungen, die über "Isso" hinausgingen. Das Buch ließ sich schnell lesen, wenn man sein Augenrollen halbwegs im Griff hatte und war an und für sich auch nicht langweilig. Für ein gutes oder richtig gutes Buch ist das jedoch zu wenig. 2,5/5 Punkten.