Rezension

Charakterentwicklung im Schnelldurchlauf

Girl At Heart -

Girl At Heart
von Kelly Oram

Bewertet mit 2.5 Sternen

Charlie Hastings entspricht für viele nicht dem normalen Bild eines 18 jährigen Mädchens. Sie spielt erfolgreich in der Schulmannschaft Baseball. Sie ist mit Jungs aufgewachsen und weiß nicht mal wirklich, wie sie ein Mädchen sein könnte. Lange hat sie das nicht gestört, bis ihre besten Freunde sie bei der Einladung zum Abschlussball ignorieren.

 

Die Idee an sich fand ich super interessant! Ein Mädchen im männerdominierten Sport ist immer ein tolles Thema. Zu Beginn hat mir das Buch auch wirklich gut gefallen. Man hat gemerkt, wie Charlie mit sich kämpft. Mit ihrem für sie plötzlich verwirrenden Bedürfnis weiblicher zu sein und den Reaktionen der Leute um sie herum. Im Endeffekt wird sie mir aber zu schnell zu Klischeehaft.

Auch ihr bester Freund Eric konnte mich nicht überzeugen. Er ist mit der Situation meiner Meinung nach viel zu extrem umgegangen und viele Entwicklungen kann ich einfach nicht nachvollziehen.

 

Im sportlichen Aspekt hat mich das Buch leider auch nicht überzeugt. Ich lese extrem gerne Sportromane und habe von vielen Sportarten eine Ahnung – Baseball gehört nicht dazu. Leider hat das Buch mir das nochmal verdeutlicht, anstatt es galant zu überspielen. In diesem Bereich ist es mir wichtig, eine gute Mittellösung zu finden. So zu formulieren, dass Fachleute gerne lesen, aber auch fachfremde eine Ahnung haben, was passiert. Oder zumindest vorweg/im Anhang einen kurzen Crashkurs zum Sport. Leider war das nicht der Fall, weshalb ich regelmäßig eine halbe Seite überflogen habe, ohne zu verstehen, was geschrieben wurde.

 

Im Endeffekt hat mich das Buch leider ziemlich enttäuscht. Besonders, da der Start vielversprechend war. Insgesamt wirkte alles etwas gehetzt und den Charakteren wurde nicht genügend Zeit gegeben, ich zu entwickeln.