Rezension

Claras Melodie

Claras Melodie - Aurore Guitry

Claras Melodie
von Aurore Guitry

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die heilende Kraft der Musik ist es, die Eléonore nach ihrem tragischen Unfall aus dem Koma holen soll: Am Sterbebett seines Vaters erfährt Nicolas von einer magischen Partitur, die das Leben seiner Frau retten könnte. Sofort begibt er sich nach Rom, wo die letzte eingeweihte Sängerin lebt. Dort taucht er in ein jahrhundertealtes Geheimnis ein: Wer das Stück singt, verliert entweder den Verstand oder stirbt. Die Rettung seiner Frau würde folglich den Tod eines anderen Menschen bedeuten... 

‘Claras Melodie‘ von Aurore Guitry verspricht ein hinreißender Roman über die Liebe, das Loslassen und die Musik zu sein. Hört sich eigentlich gut an, die Umsetzung hat mich aber leider nicht überzeugt.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die gewählte Erzählform: Der Hauptcharakter Nicolas führt ein Tagebuch, in welchem er die aktuellen und vergangenen Geschehnisse aufschreibt. Dadurch kommt es zu einer ganz eigenen, interessanten Dynamik.
Der gewählte Sprachstil bereitete mir zunächst keine Probleme aber je weiter ich gelesen habe, desto schwerer viel es mir den Satzstrukturen zu folgen. Vielleicht lag dies auch an der Tatsache, dass ich mit dem Hauptcharakter Nicolas, aus dessen Perspektive das Buch geschrieben ist, nicht sonderlich viel anfangen konnte. So wirkte er zu Beginn noch recht sympathisch und voller Liebe zu Eléonore, mit Verlauf der Handlung merkt der Leser allerdings, dass etwas nicht recht stimmt. Mir war das etwas zu viel des Guten und ich konnte mich dann nicht mehr in Nicolas hineinversetzen, wodurch die Handlung recht emotionslos an mir vorbei zog.
Die Nebencharaktere sind leider alle sehr oberflächlich beschrieben, sie haben keine Tiefe und waren daher nicht wirklich greifbar; was schade ist, denn vor allem Eléonore hätte ich gern etwas besser kennen gelernt. 
‘Claras Melodie‘ steckt voller guter und interessanter Ansätze, die leider im seltensten Fall konsequent ausgearbeitet wurden. Es gibt einfach viel zu viele Ansätze, die nur halb erklärt und beschrieben wurden, wodurch ich persönlich immer das Gefühl hätte, dass eigentlich etwas fehlt. Es hätte dem Roman sicher nicht geschadet ein paar Seiten mehr zu haben!