Rezension

Das Böse lauert direkt vor deiner Haustür. Gib acht, wem du die Tür öffnest.

Sündenkammer: Thriller - Catherine Shepherd

Sündenkammer: Thriller
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 5 Sternen

Gegenwart: Kommissar Oliver Bergmann wird am frühen Morgen zu einem Tatort mitten im Wald gerufen. Noch bevor er das Opfer sieht, kann er riechen, was passiert ist. Trotzdem erstarrt er beim Anblick des völlig verkohlten Körpers auf einem Scheiterhaufen. Die junge Frau wurde bei lebendigem Leib verbrannt. Die Presse spricht bald von einem Hexenfall, denn die Spurensicherung stößt auf ein rotes Haar. Doch dann erhält Oliver ein Paket mit einer geheimnisvollen Nachricht vom Täter und ahnt, dass viel mehr dahintersteckt. 

Zons 1500: Der Novize Balthasar liest nachts heimlich in einem verbotenen Buch aus der Klosterbibliothek. Währenddessen scheint sich der Geist des verstorbenen Totengräbers aus seinem Grab zu erheben und auf dem Kirchhof umherzuirren. Als am nächsten Morgen ein toter Knabe vor den Toren der Stadt liegt, weiß Stadtsoldat Bastian Mühlenberg nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Er verfolgt die Spuren des Mörders bis ins Franziskanerkloster, aber die Mönche schweigen sich aus. Dann wird ein weiterer Knabe ermordet, und Bastian entdeckt eine geheime Kammer sowie ein Buch, das ihn zum Täter führt.

 

„Sündenkammer“ von Catherine Shepherd ist der neunte Band der Zons-Reihe um den Ermittler Oliver Bergmann. Wie schon in allen Bänden zuvor, befinden wir uns Kapitelweise in der Gegenwart und verfolgen die Ermittlungen von Oliver und seinem Partner Klaus und begegnen auch Anna und Emily wieder. Auch die Vergangenheit bekommt wieder ihre eigenen Kapitel und so wird es auch mit Bastian Mühlenberg wieder richtig spannend.

Beide Fälle hängen erneut miteinander im Zusammenhang und bleiben bis zum Schluss knifflig und mitreißend. 

Besonders den Gegenwartsfall fand ich dieses Mal sehr verworren und undurchschaubar, was mir sehr gut gefallen hat. Bei der Vergangenheit konnte ich schon eher auf den Täter schließen, war aber dann gespannt darauf zu erfahren, ob ich richtig liege.

Catherine Shepherd bleibt sich ihrem tollen Schreibstil treu und so konnte mich jede Seite immer tiefer in die Geschichte ziehen. Auffallend ist dieses Mal, dass es weniger um die privaten Themen von Oliver und Bastian geht und mehr um die Fälle. Trotzdem war es ausgewogen, so dass es mir nicht negativ aufgefallen ist. Die Ermittlungen waren fesselnd genug.

Klasse finde ich auch dieses Mal wieder, wie toll das Leben im mittelalterlichen Zons recherchiert wurde. Besonders die Szenen im Kloster haben mich begeistert. Man merkt, dass hier viel Zeit und Herzblut reingesteckt wurde.

Ich bin und bleibe ein riesen großer Fan dieser Reihe und freue mich schon darauf, den nächsten Band zu lesen.