Rezension

Das nicht ganz so magische Avalon

Hidden Worlds 2 - Die Krone des Erben -

Hidden Worlds 2 - Die Krone des Erben
von Mikkel Robrahn

Bewertet mit 4 Sternen

Fantasy mit Drachen und politischen Kleinkrieg.

Mit “Hidden Worlds – Die Krone des Erben” präsentieren Autor Mikkel Robrahn und der Fischer Verlag Band zwei einer etwas anderen Fantasy-Reihe.
Der Band setzt quasi nahtlos dort ein, wo Band 1 zu Ende gegangen ist. Elliot und Soleil haben es nach Avalon geschafft. Aber schnell wird klar, dass die mystische Insel nicht annähernd so ist, wie sie sich die beiden vorgestellt haben.

Der zweite Band ist in der ersten Hälfte ähnlich ruhig, wie schon Band 1. Wobei, kann man eine handfeste politische Intrige wirklich als ruhig bezeichnen? 
Auf jeden Fall ist es eine ungewöhnliche Entwicklung für ein Buch aus der Sparte Fantasy, dass Wahlkämpfe und die Probleme eines scheinbar demokratischen, politischen Systems ein Thema sind. Dabei kommt es auch zu persönlichen Spannungen zwischen Elliot und seiner wiedergefunden Mutter. Diese blieben für mich aber insgesamt eher oberflächlich.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Darstellung der avalonischen Gesellschaft. Wie die verschiedenen Völker zusammenleben und sich ergänzen kann ein gutes Beispiel für die reale Welt sein. Und auch die Darstellung der Drachen ist wirklich gelungen und auch ziemlich lustig. Einen Vertreter dieses Volkes haben wir ja bereits am Ende von Band 1 kennen gelernt. Hier hat ein weiterer Drache nun einen größeren Anteil and er Geschichte.

Eliot ist weiterhin eher ein passiver Protagonist. Die Elfe Soleil übernimmt in dem Team den aktiven Part. Somit kommt etwas mehr Dynamik in die Handlung.
Allerdings ist dieser Band schon fast eine eigenständige Geschichte. Elliot und Soleil haben zwar immer das Ziel vor Augen, die Inquisition in der “realen” Welt zu bekämpfen und sich dafür Hilfe in Avalon zu suchen. Die Handlung konzentriert sich aber komplett auf Avalon und die Probleme dort. Zum Verständnis sollte man den Vorgänger aber in jedem Fall gelesen haben.

Sprachlich ist auch Band 2 wieder sehr gelungen. Das Buch lässt sich wieder wunderbar flüssig lesen und konnte mich schnell fesseln. Die Schauplätze sind sehr gut beschreiben. Wir entdecken einige neue Völker, aber auch alte Bekannte werden hier verwendet. Die Handlung ist etwas schwungvoller als noch in Band 1, aber einen klassisches, turbulentes Fantasy-Abenteuer ist hier dennoch eher nicht zu finden. Der Autor hat dennoch ein paar überraschenden Wendungen für uns versteckt. Doch man muss sich also auf die Geschichte einlassen können. 

Fazit:
Der politische Anteil zu Beginn war mir persönlich etwas zu ausgeprägt. Aber wenn sich Elliot und Soleil dann in das tatsächliche Abenteuer stürzen wird es sehr interessant. Man bemerkt eine schöne Entwicklung bei den Figuren und auch bei der Dynamik der Handlung. Ich bin schon sehr gespannt auf Band 3.