Rezension

Der letzte Held

Der letzte Held von Sunder City -

Der letzte Held von Sunder City
von Luke Arnold

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Ich mag Bücher, Sie sind ruhig, würdevoll und unabdingbar. Ein Mann mag Schwäche zeigen, aber seine Worte, einmal auf Papier gebannt, bleiben stark.“ [22]

 

„Der letzte Held von Sunder City“ ist ein beeindruckender Roman von Luke Arnold, welcher Fantasy-Elemente und die Strukturen des Kriminalromans auf wundervolle Weise kombiniert.

Es gibt keine Helden, kein Happy End und Düsternis wohin man schaut. Dann wäre da noch der Antiheld, Privatdetektiv Fetch Phillips, der sehr gut skizziert wird. Er macht sich auf, das Verschwinden von Professor Rye zu klären, ein 400 Jahre alte Vampir. Dass der Professor verschwunden ist, ist eigentlich zweitrangig. Vielmehr geht es um die sozialen und moralischen Themen einer düsteren Zeit ohne Magie.

Es „geschah etwas viel Schrecklicheres. Der glitzernde Fluss reiner Magie gefror von Nebel zu einem festen Kristall. Das Herz der Welt verstummte und jedes magische Wesen spürte die Veränderung. (…) Die Magie schwand aus den Kreaturen der Welt. Von uns allen.“ [12 f.]

Das Setting und die düsteren Charaktere gefallen mir ausgesprochen gut. Auch wenn so ziemlich alles hoffnungslos erscheint, so gelingt es Arnold mit seinem wort- und bildgewaltigen Schreibstil eine faszinierende Welt entstehen zu lassen, welche die Atmosphäre perfekt zum Leser transportiert. Man ist sofort von der Story gefesselt und sprachlich ist der Roman wirklich sehr gelungen.

„Unsere Ängste waren aus der Dunkelheit gekrochen und hatten sich auf die Gesichter unserer Nachbarn gesetzt. Es war nicht mehr das Leben das einem Schmerzen bereitete. Es waren die. Die Anderen. Der Feind.“ [62]

Ein toller Auftakt und entsprechend darf man sich schon auf den zweiten Teil mit Fetch Phillips freuen. Ich denke, dass es noch spannender werden dürfte, da nun eine perfekt gezeichnete Welt steht.