Rezension

Die Geschichte einer verbotenen Liebe

Die einzige Geschichte - Julian Barnes

Die einzige Geschichte
von Julian Barnes

Bewertet mit 4 Sternen

Paul ist gerade 19 und will sein Leben genießen, doch seine Eltern wollen ihn endlich auf den richtigen Weg bringen und verdonnern ihn in den Tennisclub einzutreten. Dort lernt er die fast 30 jahre ältere Susan kennen und zwischen den beiden entwickelt sich eine Romanze. Entgegen aller Konventionen entscheiden sie sich für ihre Liebe und das, obwohl Susan verheiratet ist. Paul ist davon überzeugt, in Susan seine Frau für's Leben gefunden zu haben, doch dieses Leben entpuppt sich nicht immer als einfach.

Anfangs empfand ich den Erzählstil etwas chaotisch doch plötzlich merkte ich, wie mich die Geschichte in ihren Bann zieht und ich nicht mehr aufhören konnte weiterzulesen. In mir entwickelte sich ein ungutes Gefühl, die unbestimmte Gewissheit, dass alles in eine Katastrophe zusteuert, die nicht mehr abzuwenden ist, das Gefühl ganz laut Stopp zu schreien damit die Figuren innehalten und zur Vernunft kommen. Paul und Susan sind zwei sehr eigenwillige und unkonventionelle Charaktere, die beide mit ihrer Liebe zu kämpfen haben. Das gemeinsame Leben erschien in ihren Träumen einfacher, als es schlussendlich war und die Gefühle der beiden wurden sehr gut dargestellt. Ich habe mitgefühlt und mitgefiebert, hatte wie schon geschrieben diese tiefe ungute Gefühl, dass es nicht gut enden kann. V.a. der Mittelteil hat mich sehr überzeugt und ist für mich der Hauptgrund, warum das Buch 4 Sterne verdient. Leider schwächelt die Geschichte gegen Ende wieder etwas und konnte mich nicht mehr so sehr fesseln.

Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und würde eine Leseempfehlung aussprechen für alle, die kompliziertere Charaktere mögen und nicht immer die Standard-Liebesgeschichte lesen möchte. "Die einzige Geschichte" erzählt nicht nur von der Liebe zwischen zwei Personen, sondern sie schildert ein ganzes Leben mit Höhen und Tiefen, mit Liebe, Hass, Wut und Verzweiflung.