Rezension

Die Kraft der Freundschaft

Stadt der Diebe - David Benioff

Stadt der Diebe
von David Benioff

Bewertet mit 5 Sternen

Neujahr 1942 im besetzten Leningrad. Lew landet wegen Plünderei im Kresty-Gefängnis, wo er auf seine Hinrichtung wartet. Dort trifft er auf Nikolai, kurz Kolja, einen Deserteur der ebenfalls hingerichtet werden soll. Doch ehe sie sich versehen führt man sie zum Geheimdienst der Stadt, wo sie vom General einen Auftrag erhalten. Schaffen sie es innerhalb einer Woche ein Dutzend Eier aufzutreiben, sind sie frei. Eine schier unlösbare Aufgabe im ausgehungerten und belagerten Leningrad.

Die Geschichte von Lew und Kolja ist wirklich einzigartig. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, doch im Laufe des Buches wächst zwischen dem eher introvertierten Lew und dem charismatische Kolja, der jede Frau um den Finger wickelt, eine tiefe Freundschaft.

Dabei gelingt es dem Autor David Benioff die grausame Realität der Belagerung Leningrads so erschreckend exakt wiederzugeben, dass man mit Lew und Kolja mitfiebert, mitfriert und mithungert. Insbesondere Kolja schafft es trotzdem mit seinem Witz und Charme, dem Buch, die teils bedrückende Stimmung zu nehmen und Lew mitzureißen. Die Beiden entwickeln sich über die Geschichte hinweg immer weiter, offenbaren sich und werden weiter zusammen geschweißt, wobei beide voneinander lernen. Es ist eine Geschichte über eine wunderbare Freundschaft, die beiden die Kraft schenkt immer weiter zu kämpfen.

Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, es war flüssig zu lesen und die Spannung wurde dauerhaft aufrecht erhalten, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Für mich ein Buch, dass man gelesen haben muss. Sehr weiter zu empfehlen!