Rezension

Die Krimihandlung war nicht so mein Fall...

Der halbe Russ - Isolde Peter

Der halbe Russ
von Isolde Peter

Bewertet mit 3 Sternen

Daisy und Wastl auf Mördersuche...

Von dem Buch „Der halbe Russ“ von Isolde Peter hatte ich eine Leseprobe gelesen, die ich sehr amüsant und witzig fand.

Daisy Dollinger, geb. Blochner ist seit zwei Monaten mit Adrian, einem Amerikaner, verheiratet. Ihr Mann wünscht sich sehnlichst einen bayrischen Rauhaardackel, und so kommt Wastl in die Familie, Daisy ist nur mäßig „amused“, ahnt sie doch, dass ihr die Betreuung überlassen bleibt...

Sie arbeitet als Sekretärin bei der Staatsanwaltschaft, dort wird gerade gemeinsam mit der Polizei wegen eines Mordfalles an einem russischen Straßenmusikanten ermittelt. Daisys Vertrauen in die ermittelnden Beamten hält sich in sehr engen Grenzen, aber als einer der beiden Beamten ihr vorschlägt, „undercover“ als Straßenmusikerin zu arbeiten, kann sie nicht nein sagen – zumal die Mutter dieses Beamten sich auch als geeignete Tagespflegestelle für den Wastl erweist. Da Daisy auch Akkordeon spielt, könnte sie sich vielleicht Zutritt zur Münchner Straßenmusiker-Szene verschaffen und so Informationen erhalten...Aber mehr zum Inhalt sei hier nicht verraten...

Ich glaube, „Der halbe Russ“ und ich haben buchtechnisch einfach nicht zusammengepasst. Ich habe mich etwas durch das Buch gequält, habe vielfach den Sinn nicht verstanden... Vielleicht fehlt mir als Nordlicht die Antenne für spezielle bayrische Begebenheiten? Nein, das kann es eigentlich nicht gewesen sein, da die Beschreibungen von Daisys skurriler Verwandtschaft mich eigentlich „bei der Stange“ gehalten haben, da habe ich mehrmals schmunzeln müssen. Und auch Rosi, die Inhaberin des „Café Dachsel“ mit ihren Tattoos und Piercings, die jedes Jahr nach Wacken fährt („Ich kann dort super relaxen. Wacken ist mein Yoga“, S. 127) war mir auf Anhieb sympathisch, sie war so authentisch geschildert, dass ich sie sofort vor meinem inneren Auge hatte.

Aber ansonsten bin ich kaum in die Geschichte gekommen, auf Seite 88 erhoffte ich einen Durchbruch, aber schnell plätscherte die Geschichte wieder vor sich hin. Auch der Schluss mit der Auflösung erschien mir unlogisch und konnte mich leider nicht richtig überzeugen.

Aber es ist ja nur meine persönliche Einschätzung, denn die (Lese-) Geschmäcker sind ja bekanntlich sehr verschieden, ich kann mir durchaus vorstellen, dass andere Leser*innen hellauf begeistert sind!