Rezension

Die Schatten der Vergangenheit

Meine Seele so kalt
von Clare Mackintosh

Bewertet mit 4 Sternen

~~Bei einem schrecklichen Unfall im regnerischen dunklen Bristol wird ein fünfjähriger Junge getötet. Der Fahrer oder die Fahrerin begeht Unfallflucht. Der Junge stirbt in den Armen seiner Mutter. Die ermittelnden Polizisten setzten alles daran, diesen Fall zu lösen, doch es gibt keine Zeugen und keine Verdächtigen.
Jenna Gray, eine Künstlerin, zieht sich in die Einsamkeit eines walisischen Dorfes zurück. Hier hofft sie, zur Ruhe kommen zu können und möchte einen Neuanfang wagen. Doch die Schatten der Vergangenheit sind lang… Reichen sie bis nach Wales?
„Meine Seele so kalt“ ist der erste Roman der Autorin Clare Mackintosh. Sie schreibt in einem flüssigen Stil, schnörkellos und klar – das führt zu einem schnellen Leseerlebnis. Der Psychothriller beginnt relativ ruhig, die Spannung wird erst ganz allmählich aufgebaut, so richtig los geht es eigentlich erst im zweiten Teil. Da wird es dann allerdings wirklich spannend bis zum furiosen Finale. Die Protagonisten sind größtenteils sympathisch, auch wenn ich Jenna manchmal gern geschüttelt hätte, damit sie sich aktiv aus ihrer Situation befreit. Die Ermittler haben auch ihre Schattenseiten, ihr Privat- und Familienleben leidet unter den langen Arbeitszeiten und dem selbst auferlegten Druck, den Unglücksfahrer unbedingt zu schnappen.
Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, einzig die lange Anlaufzeit bis zum sehr spannenden zweiten Teil sorgt dafür, dass ich einen Stern abziehe.
Das Cover gefällt mir ganz gut, der rote Farbklecks in Form eines Schirmes sticht heraus. Im Ganzen deutet die düstere Stimmung auf einen Thriller hin und animiert den Kunden in der Buchhandlung dazu, sich das Buch genauer anzuschauen. Der Titel klingt zwar etwas pathetisch, passt aber recht gut zum Inhalt, auch wenn man sich anfangs wenig darunter vorstellen kann.