Rezension

Die Wunderfabrik - Keiner darf es wissen!

Die Wunderfabrik - Keiner darf es wissen! - Stefanie Gerstenberger

Die Wunderfabrik - Keiner darf es wissen!
von Stefanie Gerstenberger

Bewertet mit 3 Sternen

Die Wunderfabrik, das hört sich nach einer fantasievollen und magischen Geschichte an. Das Cover strahlt für mich Spaß und Freude aus, und macht sehr neugierig auf das Buch.

 

Die zwölfjährige Winnie, ihre große Schwester Cecilia und ihr kleiner Bruder Henry verbringen ihre Sommerferien bei den Großeltern, da ihre Eltern beruflich verreisen müssen. Die Großeltern haben die Geschwister bis dato kaum kennengelernt, deswegen sind sie doch ein bisschen überrascht, dass diese von sich aus anbieten, dass die Kinder dort bleiben können. Ganz so wild sind die drei nicht darauf, denn aus dem belebten London für ein paar Wochen in ein kleines Kaff zu ziehen, wo es nicht mal Internet gibt, scheint nicht sehr attraktiv.

 

Der Anfang der Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Ich war sehr gespannt, was die Kinder alles bei den Großeltern erwartet. Leider Flaute die Freude immer mehr ab, da sich die Geschichte für mich immer mehr zog. Nachdem die Kinder bei den Großeltern gelandet sind, passiert eine Zeitl ang nicht viel und mir fiel es schwer am Ball zu bleiben, da mir die Spannung fehlte.

 

Was mir das Lesen zusätzlich erschwert hat, war die Atmosphäre, die mich richtig runtergezogen hat. Ich mag skurrile Charaktere, die schrullig und verschoben sind. Aber die Großeltern gingen für mich gar nicht. Sie waren so kaltherzig und abweisend zu den Kindern. Ich möchte gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber mich hat es richtig belastet zu lesen, wie die drei behandelt werden. Zugutehalten kann man hier der Autorin, dass sie es geschafft hat, diese Niedergeschlagenheit der Kids gut an mich als Leser zu transportieren. Nach einer Weile wurde es auch wieder besser, aber trotzdem wurde ich mit den Großeltern nicht warm.

 

Ich hatte die Hoffnung, dass das tragische Trio, dies auffangen wird und sie so Bezugspersonen für die Kinder werden. Dies passierte zwar ein bisschen, doch nicht in dem Ausmaß wie ich es mir gewünscht hätte. Und ich verstehe vollkommen, dass die Bezeichnung tragischen Trio humorvoll gemeint ist. Doch trifft es leider nicht meinen Humor. Zur Information, das tragische Trio besteht aus einer Blinden sowie einer Tauben Frau und einem Kleinwüchsigen Mann.

 

Gut gefallen hat mir der Zusammenhalt der Geschwister, wobei ihnen ja kaum etwas anderes übrig bleibt, als zusammenzuhalten. Es kam sehr schön beim Lesen raus, wie sehr sie sich mögen und was für ein gutes Team sie sind. So mochte ich die Szenen, in denen sie als Geschwister zusammen agiert haben.

 

Gegen Ende wurde die Geschichte dann wieder besser, konnte aber nicht den schwachen Mittelteil für mich Ausgleichen. Die Idee mit der Wunderfabrik finde ich ziemlich cool, doch leider wurde sehr viel Potenzial verschenkt. Und die Umsetzung hat mir zum Großen Teil nicht gefallen.