Rezension

Dieses Jugendbuch bietet einen interessanten Gegensatz mit den beiden Themen Liebe und Drogen

High Love - Madlen Ottenschläger

High Love
von Madlen Ottenschläger

Bewertet mit 4 Sternen

Manja kommt von ihrem England-Aufenthalt zu Schulbeginn zurück. Bisher war ihr Leben sehr überschaubar und das eines normalen Mädchens. Hin und wieder gab es Stress mit ihren Eltern, ein gutes Verhältnis zu ihrem großen Bruder und seit dem Kindertagen eine beste Freundin mit der sie durch dick und dünn ging. Ihr Sommeraufenthalt in England hat jedoch für sie etwas verändert. Manja fühlt sich nicht mehr in ihrem normalem Alltag und Leben wohl. Es ist für sie zu einfach, zu gewöhnlich geworden. Als sie dann von Kati angesprochen wird, die zu der coolen Schulhofclique gehört sieht sie eine Chance dazu zugehören und lässt selbst ihre beste Freundin Sophie dafür links liegen. Sehr schnell lernt sie Moritz kennen und schwebt bald auf Wolke 7. Nur eines stört, doch möchte sie dies nicht wahrhaben. Für Katis und Moritz Clique ist es normal, mal mehr oder weniger oft einen Joint zu rauchen. Aus Unsicherheit und der Angst wird Manja zur Mitläuferin und ist bereit alles zu tun um ebenfalls cool rüber zu kommen und wirft alle Warnungen, Bedenken und guten Ratschläge ihrer Freunde und Familie über Board. Wie tief wird Manja hineingezogen? Ist sie bereit ihr ganzes Leben aufzugeben nur um auch „cool“ zu sein?

Manja gehört zu den Mädchen die an der Schule unauffällig sind und nicht auffallen. Sie leben ihr Leben, machen ihre Hausaufgaben und bis auf kleine Reibereien haben die Eltern keine Beschwerden über sie. Sie träumt davon, dass sie zu den „coolen“ Leuten gehört und nicht mehr ein Mauerblümchen ist, dass sie so hübsch und auffallend ist, wie Kati mit ihren rot geschminkten Lippen. So wirkt die sechzehnjährige Manja auf den Leser wie eine schwache Mitläuferin, die keine eigene Meinung hat und alles tun würde, um bei den anderen gut dazustehen. Dass sie im Laufe der Handlung eine gewaltige Entwicklung durchmacht und ihren Platz im Leben findet, ändert schließlich ihre Einstellung zu allem

Sophie ist Manjas beste Freundin und geht mit ihr in dieselbe Klasse. Sie möchte ihre Freundin nicht verlieren und versucht sie davon zu überzeigen, wieder etwas mit ihr zu unternehmen. Um Manjas Aufmerksamkeit wieder zu erhalten geht sie sogar soweit, dass sie ihr Gras gibt, als diese auf dem Weg zu einer Party ist.

Moritz scheint nur das eine im Kopf zu haben, wann er den nächsten Joint rauchen kann. Er ist unnahbar und eigenbrötlerisch. Manja wird für ihn so richtig interessant, als sie mit dem Gras von Sophie auf der Party erscheint. Dass er Interesse an ihr zeigt ist für sie kaum fassbar.

Auf dem Cover sieht man ein Pärchen, das sich küsst. Man kann sie nicht wirklich gut erkennen, da sie den Hintergrund bilden, davor sind der Titel und das Blatt einer Cannabis Pflanze zu sehen. Durch diese Symbolik wird man gleich auf den Inhalt des Buches gestoßen. Drogen sind ein nicht ganz einfaches Thema für ein Jugendbuch, doch denke ich kann dieses Cover sehr gut neugierig machen.

Der Schreibstil ist ein klein wenig gewöhnungsbedürftig am Anfang, was von den kurzen, knappen Sätzen kommt. Diese wirken zu Beginn des Buches, wie eine Aneinanderreihung und hindern ein klein wenig den Lesefluss, was sich jedoch dann bessert und verändert. Der Sprachstil ist einfach und leicht, passend für ein Jugendbuch und die Jugendsprache.

“High Love“ macht nachdenklich, was die Themen Drogen, Alkohol und Gruppenzwang angehen. Das Ende des Buches ist ein offenes Ende, so dass man nicht weiß, wie genau es mit Manja weiter gehen wird, ob sie sich für einen positiven oder einen negativen Weg in ihrem Leben entscheiden wird. Das Thema Drogenkonsum, auch wenn es „nur der Joint“ ist wird in dem Buch wunderbar aufgegriffen und zeigt die möglichen Konsequenzen auf. Dadurch regt es zum Nachdenken an, und sich weitere Informationen über das Thema zu suchen. Was ich mir gut vorstellen könnte, wäre wenn dieses Buch in der Schule gelesen würde, und dann die Thematik tiefer besprochen werden könnte. Denn in dem Roman kommen leider einige Informationen einfach zu kurz und es wirkt dadurch etwas flach. Dieses Jugendbuch bietet einen interessanten Gegensatz mit den beiden Themen Liebe und Drogen und regt zum nachdenken an.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar im Rahmen der Leserunde.