Rezension

„High Love“ hat mir gut gefallen.

High Love - Madlen Ottenschläger

High Love
von Madlen Ottenschläger

Manja möchte nicht mehr nur eine graue Maus in der Schule sein. Sie knüpft Kontakte zu Kati und lernt den charismatischen Moritz kennen. Manja verliebt sich in Moritz, muss aber feststellen, dass Moritz gerne kifft. Irgendwann bemerkt sie komische Aussetzer an ihm...

Ich habe nicht viel von diesem Buch erwartet, wurde aber in vielen Sachen positiv überrascht. Madlen Ottenschläger hat ein gutes Bild gezeichnet, wie Personen und Sachen außer Kontrolle geraten können, wenn kiffen plötzlich wichtiger als alles andere ist. Besonders gut hat mir das Auf und Nieder des gesamten Romans gefallen, auch wenn die Geschichte nicht mit Spannung glänzt.
Ottenschläger hat nicht nur negative Seiten aufgezeigt, sondern auch schöne Seiten. Natürlich werden sie irgendwann von den negativen überschattet, aber es ist authentisch, wenn man beide Seiten beleuchtet.
Manja fand ich als Charakter gut ausgearbeitet. Immer wieder ist sie am Zweifeln, schiebt die Zweifel aber beiseite und probiert, sich die unangenehmen Sachen schön zu reden. Ein menschlicher Zug, der dem Leser sehr gut nahe gebracht wird. Was mich ein bisschen störte, waren die Übertreibungen von ihr, die aber, wenn man sich die Person an sich betrachtet, wiederum gut zu ihr passen.
Moritz‘ Abhängigkeit wird gut rübergebracht. Seine Ausraster und dann die bedenklichen Aussetzer machen dem Leser schnell klar, dass für ihn nicht mehr die Beziehung im Vordergrund steht.
Auch den Rest der Clique finde ich gut dargestellt, da die einzelnen Charaktere ziemlich unterschiedlich sind. Einzig Sophies Anwandlungen fand ich etwas fehl am Platz. Zum Glück hat die Autorin es aber unterlassen, dies weiter in die Geschichte zu integrieren und recht schnell wieder fallen gelassen.
Das Ende der Geschichte ist nicht ganz eindeutig. Hier wird dem Leser selbst überlassen, wie er die Geschichte weiter deuten möchte. Ich finde das persönlich nicht schlimm, aber denke, dass es nicht jedermanns Geschmack trifft.
Der Schreibstil ist teilweise etwas abgehackt und nicht wirklich fließend. Das brachte mich dazu ab und an aus meinem Lesefluss heraus. Auch ziehen sich manche Passagen bis es wieder ein bisschen interessant wird.
Wie die Autorin die gesamte Thematik behandelt hat, finde ich sehr gut getroffen und durch bestimmte Erfahrungen kann ich mir ein Urteil darüber erlauben.

Fazit

„High Love“ hat mir gut gefallen. Dem Thema „Drogenkonsum“ wird sich durch die Geschichte eindringlich genähert und man merkt auch, dass die Autorin gut recherchiert hat. Ein nettes Buch, was einem auf die Gefahren hinweist.