Rezension

Ebensogut wie der erste Teil der Trilogie

Unearthly. Heiliges Feuer - Cynthia Hand

Unearthly. Heiliges Feuer
von Cynthia Hand

Bewertet mit 5 Sternen

„Unearthly – Heiliges Feuer“ der Autorin Cynthia Hand ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Protagonistin Clara. Dieser Band ist ebenfalls als Taschenbuch im Rowohlt Verlag erschienen und umfasst inklusive Prolog und Danksagung der Autorin 397 Seiten. Das Cover ist mit dem Titelschriftzug in erhabenen Buchstaben mit geschwungenen Linien ähnlich wie der erste Band mit einer jungen Frau in einem romantischen langen Kleid gestaltet jedoch ist hier die Farbe Weiß vorherrschend.

Clara, die Ich-Erzählerin, hat eine neue Vision in der sie aber wieder nicht ihre eigentliche Aufgabe erkennt. Bereits im ersten Band hat sich eine Vision von ihr erfüllt,  jedoch ist sie ihrer Meinung nach nicht zur rechten Zeit am rechten Ort um die ihr zugeteilte Aufgabe als Engelsblut zu erfüllen. Die Erzählung beginnt nur einige Tage nach Ende der Handlung des ersten Teils. Der Alltag beginnt wieder für Clara und ihre Mitschüler an der Jackson Hole Highschool. Es ist das letzte, wichtige Schuljahr vor der Entscheidung welchen Beruf man später ausüben möchte und ob man dazu studieren muss und wenn ja, an welcher Universität. Auch Clara steht vor dieser Entscheidung. Aber dies ist nicht das einzige Problem mit dem sie sich auseinandersetzen muss. Ihre Familie wird weiterhin von einem Schwarzflügel bedroht. Und obwohl Tucker ihr Freund ist, fühlt sie auch eine gewisse Bindung an Christian. Mit dessen Hilfe gelingt es ihr, den Handlungsort ihrer neuen Vision zu deuten und ihr wird klar, dass ein von ihr geliebter Mensch bald sterben wird.

Wenn Clara bereits im ersten Band als einfühlsam beschrieben wurde, so nimmt ihre Empathie in diesem zweiten Teil noch deutlich zu. Und dies ist nicht nur für sie wichtig, sondern auch für andere Engelblutwesen. Cynthia Hand beschreibt nachvollziehbar das Gefühlschaos von Clara, ob es um Liebe im Zwiespalt geht oder den Kummer den sie bei anderen wahrnimmt allen voran die Traurigkeit eines Schwarzflügels. In der Auseinandersetzung mit dem nahenden Tod eines geliebten Menschen zeigt sie einfühlsam verschiedene Umgangsweisen damit auf, die dem Leser nahe gehen und authentisch sind. Doch die Autorin findet zu den ernsten Anklängen im Roman auch stets einen heitere Ausgleich, den sie geschickt einflechtet bevor es allzu melancholisch wird. Aus dem bisher beschriebenen lässt sich auch ableiten, dass die Charaktere in solch einem Auf und Ab nicht einseitig bleiben können, fast jeder hat seine guten und schlechten Seiten, was die Geschichte überaus interessant macht. Insgesamt legt die Autorin wieder eine flüssig und spannend zu lesende Erzählung vor, die ich vor allem allen Lesern des ersten Teils aber auch jedem, der gerne Romantasy liest, empfehlen möchte.  Ich freue mich schon auf den abschließenden Teil.